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Boden gut machen

Prof. Dr. Ludwig Volk zum 30-prozentigen Zuschuss für Reifendruckanlagen

Seit dem 1. November gibt es für Landwirte 30 Prozent Investitionszuschuss für Reifendruckanlagen bei der Nachrüstung und bei neuen Traktoren und Landmaschinen. Landwirte sind eingeladen, elektronische Anträge bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zu stellen (siehe unten).

Ich befürworte den 30-Prozent-Zuschuss, denn mit variablem Reifendruck wird Motorkraft wirksamer in Zugleistung verwandelt. Vermindert wird der Schlupf und Spuren werden flacher – ein wichtiger Beitrag zum sensiblen Bodenschutz. Landwirte, die sensibel mit dem Boden umgehen, sind erfolgreich.

Denn Tatsache ist auch: Böden sind durch Wind- und Wassererosion, Schadstoffeinträge, falsche Bewirtschaftung mit Schadverdichtungen und zunehmende Bebauung in der ursprünglich natürlichen, und dann seit Jahrtausenden, kulturell geschaffenen Fruchtbarkeit gefährdet. Wind- und Wassererosion gilt es zu vermeiden, zum Beispiel durch standortgemäßen Anbau, durch mehrgliedrige Fruchtfolgen mit Zwischenfrüchten, durch Pflanzendecken, Mulch- und Direktsaat.

Mit 50 Prozent Poren, Wurzeln, Pflanzenresten, Bakterien, Hefen, besonders Mykorrhiza-Pilzen, Einzellern, Insekten bis zu Regenwürmer ist fruchtbarer Boden „lebendverbaut“, trägt Pflanzen, recycelt Nährstoffe, speichert Regenwasser und liefert Grundwasser.

Die Verbindung der Maschine mit dem Boden ist der Reifen. „Der Reifen hat sich zu verformen, nicht der Boden“, stellte der Wissenschaftler Söhne zu Beginn der Traktornutzung 1954 fest.

Mehr Wissen und Können lohnt sich mit über 100,- Euro/ha Gewinnunterschied im Jahr und ist Basis für die Lizenz zum Erzeugen von Lebensmitteln. Die Reifendruckanlage mit 30 Prozent Zuschuss ist ein Schlüssel zu mehr Dieseleffizienz und damit CO2-Einsparung. Niedriger Reifendruck und große Reifen-Bodenkontaktflächen im Acker und auf der Wiese prägen flachere Spuren, bringen höhere Flächenleistung durch weniger Schlupf, sparen circa 10 Prozent Diesel und verlängern die Reifennutzungsdauer.

Und noch ein Aspekt: Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen wollen wir unter 2° Celsius Erderwärmung bleiben; ein Schlüssel ist besserer Bodenschutz mit mehr Humusbildung. Im Klimawandel kommt mit steigendem CO2-Preis der CO2-Speicherung im Humus des Bodens mehr Bedeutung zu.

Landwirtschaft und nachhaltige Lebensmittelerzeugung sowie eine intakte Kulturlandschaft basieren auf fruchtbaren Böden. Als Landwirt bin ich der „Hüter meines Bodenschatzes“. Ich verstehe „Land zu bewirten“, mit Wissen und Können den anvertrauten Boden fruchtbarer zu machen.

*Die BLE bietet auf Ihrer Internetseite www.ble.de mit der Einzelmaßnahme „Förderung der Energieeffizienz und CO2-Einsparung in der Landwirtschaft“ den Zugang zu easyonline.de an.

Weitere Informationen bietet die BLE unter der Telefonnummer: 0228/68 45 31 99.