Zertifizierungsfinale für Isofluran-Narkosegeräte
Im Nachgang zur Zertifizierung der Grundgeräte Anestacia von der GDO und MS Pigsleeper von MS Schippers hat die zuständige Expertenkommission der DLG drei weitere Gerätetypen in insgesamt fünf Varianten der beiden Hersteller zertifiziert.
Ausgezeichnet wurden:
- Anestacia O2 der GDO GmbH,
mit reinem Sauerstoff arbeitende Variante mit 3 und 4 Narkosestationen
Telefon: +49 7229 3080222, E-Mail: anestacia@gdo-gmbh.com - MS Pigsleeper 360° Kompakt von MS Schippers,
mit 3 und 4 Narkosestationen sowie - MS Pigsleeper BIZA Premium von MS Schippers,
mit 3 Narkosestationen
Telefon: +49 (0)2833 9236-0, E-Mail: verkauf@schippers.eu
Da sowohl der Anestacia als auch der MS Pigsleeper Flexy bereits zertifiziert worden waren, mussten die neuen Varianten abhängig von den Abweichungen zu den Grundgeräten lediglich Teile des DLG-Prüfprogramms absolvieren. Die Narkose-Plattformen des MS Pigsleeper 360° Kompakt und BIZA Premium sind identisch, die Geräte unterscheiden sich lediglich im Unterbau. Deshalb wurde stellvertretend für beide Geräte die Variante 360° Kompakt geprüft.
Für die Zertifizierung wurden die Geräte durch das DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel den Labormessungen zur Überprüfung der Narkosegaskonzentration an den Masken und Prüfungen in Praxisbetrieben vorrangig zur Beurteilung der Narkosetiefe und zur Messung der Verbräuche unterzogen. Aufgrund der veränderten Konstruktion durch Zusammenführung der vormals getrennten Zentral- und Operationseinheiten wurden mit dem MS Pigsleeper Kompakt 360° Arbeitsplatzmessungen durch das Prüfinstitut Eurofins durchgeführt.
Nach erfolgreichem Absolvieren der Tests bestätigte die DLG-Expertenkommission nun auch den fünf nachgeprüften Gerätevarianten, dass sie die Vorgaben des DLG-Prüfrahmens „Narkosegeräte für die Ferkelkastration“ einhalten. Damit erfüllen die Geräte die Anforderungen an die Funktionssicherheit und wesentliche Aspekte des Tierschutzes, der Anwendersicherheit und des Umweltschutzes. Einer Förderung aus dem Bundesprogramm Ferkelnarkosegeräte für die Anschaffung dieser Geräte steht damit nichts mehr im Weg.
Im Zuge der Nachprüfungen wurden weiterhin an der mit Kompressor arbeitenden Variante des Anestacia der GDO die Auswirkungen veränderter Geräteeinstellungen auf den Isofluranverbrauch und das Schlafverhalten der Ferkel unter der Kastration gemessen bzw. bewertet. Der Isofluranverbrauch konnte bei vergleichbarer Betäubungstiefe auf 0,44 ml pro Ferkel reduziert werden.
Hintergrund:
Ab dem 1. Januar 2021 ist in Deutschland die betäubungslose Ferkelkastration auch unter acht Tage alter Ferkel verboten. Um Maßnahmen für die Verbesserung des Tierwohls zu fördern, werden landwirtschaftliche Betriebe bei der Anschaffung von Narkosegeräten für die Ferkelkastration (Isoflurannarkose) durch Zuwendungen finanziell unterstützt. Die Anschaffung solcher Geräte ist an eine Zertifizierung verknüpft und wird mit bis zu 60 Prozent der Gerätekosten beziehungsweise maximal mit bis zu 5.000 Euro je Unternehmen gefördert.
Bis zum 15. Oktober können noch die Auszahlungsanträge für die Isofluran-Narkosegeräte bei der BLE eingereicht werden. Hier der Link zu weiteren Infos zum Bundesprogramm Ferkelnarkosegeräte.
Für weitere Auskünfte steht Susanne Gäckler vom DLG-Fachzentrum Landwirtschaft unter 069 / 24788-381 bzw. s.gaeckler@DLG.org gerne zur Verfügung.