Isofluran-Narkosegeräte: Stand der Zertifizierung
Seit Freitag, den 2. Juli, sind alle zur Prüfung angemeldeten Isofluran-Narkosegeräte DLG-zertifiziert. Die DLG-Expertenkommission bestätigte den Geräten ihre Funktionsfähigkeit unter Berücksichtigung des Tier-, Anwender- und Umweltschutzes.
Konkret sind sieben Narkosegeräte von fünf Herstellern DLG-zertifiziert und damit gemäß des Bundesprogramms Ferkelnarkosegeräte förderfähig:
- PigNap 4.0 mit 4 Narkosestationen
von BEG Schulze Bremer GmbH, Telefon: +49 (0)2548 919419-0, E-Mail: info@schulzebremer.com - Anestacia mit 3 und 4 Narkosestationen
von GDO Precision Technology GmbH, Telefon +49 (0)7223 8306655, E-Mail: anestacia@gdo-gmbh.de - MS Pigsleeper mit 3 und 4 Narkosestationen
von MS Schippers, +49 (0)2833 9236-0, E-Mail: verkauf@schippers.eu - PigletSnoozer mit 4 Narkosestationen
von Pro Agri GmbH, vertreten durch GFS Top-Animal-Service GmbH, Telefon +49 (0)2593 913800, E-Mail : info@gfs-topshop.de - Porc-Anest 3000 mit 3 Narkosestationen
von Promatec Automation AG, Telefon: +41 32 6816080, E-Mail : info@promatec.ch
Eine Neuerung allerdings müssen nun alle Isofluran-Narkosegeräte auf Beschluss der Expertenkommission und mit Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) noch realisieren:
War der Narkosegasfluss bisher auf eine Einleitungsphase bis zum Kastrationsbeginn begrenzt, muss der Isofluranfluss nun für mindestens 15 Sekunden weiterlaufen. Hintergrund dafür ist, dass Isofluran nur eine sehr kurze Verweildauer im Körper hat, sodass nach Ende des Narkosegasflusses sehr schnell die Aufwachphase eingeleitet wird. Infolgedessen schlafen betäubte Ferkel besonders bei einem verzögerten Kastrationsbeginn nicht mehr tief genug bis zum Ende der Operation, sodass dann Abwehrreaktionen zu beobachten sind. Die Narkoseverlängerung soll nun gewährleisten, dass eine sichere und tiefe Betäubung auch unter der Kastration aufrechterhalten wird.
Die Gerätehersteller müssen nun in Nachmessungen belegen, dass ihre Geräte eine Verlängerung der Narkosedauer eingerichtet haben und eine sichere Betäubung auch nach der Umstellung gewährleistet ist. Einige Hersteller verbinden die verlängerte Isoflurandosierung mit weiteren Optimierungen am gasführenden System, deren Wirksamkeit ebenfalls belegt werden muss.
Durch die Nachmessungen verzögert sich die Publikation der DLG-Prüfberichte für die Narkosegeräte bis mindestens Mitte Juli.