Sie nagen an Beständen und Nerven
Die Feldmauspopulationen schwanken in einem recht stabilen Rhythmus von drei bis vier Jahren. Während das Feldmausvorkommen in den vergangenen Jahren eher gering war oder nur punktuell zu größeren Schäden führte, spitzt sich die Lage aktuell wieder zu.
Bereits im laufenden Jahr verzeichneten Landwirte in Niedersachsen vor allem auf Grünland teils massive Fraßschäden. In Kombination mit der regional anhaltenden Trockenheit mussten einige Flächen sogar umgebrochen werden. Jetzt, da der Großteil der Herbstaussaat abgeschlossen ist, beobachten alle gespannt, ob die frisch bestellten Flächen von Mäusen befallen werden und mit einer wachsenden Population zu rechnen ist. Und wer betroffen ist, fragt sich, was gegen die Plage hilft.
Aktuell ist nur noch der Wirkstoff Zinkphosphid als Rodentizid (Wirkstoffe gegen Schadnager) erlaubt. Zudem haben sich die Anwendungsbestimmungen seit 2018 verschärft. In sogenannten Vorkommensgebieten des Feldhamsters oder der Haselmaus lässt der Gedanke an die Feldmaus die Praktiker unruhig werden: Auf den entsprechenden Flächen ist aktuell jegliche Bekämpfung mit Rodentiziden – also Giftköder oder -linsen - untersagt.
Die Flächen des Internationalen DLG-Pflanzenbauzentrums (IPZ) Bernburg liegen mitten in diesen Gebieten. Mäuse waren in dieser Region schon immer ein regelmäßiges Problem. Manche Landwirte erinnern sich an schlimme Mäusejahre mit Totalausfällen und das obwohl es noch entsprechend Bekämpfungsmittel gab. Wie es nun vor allem in den besagten Regionen weitergehen kann, ist die große Frage.
Die bisherigen Versuche im IPZ zeigten abhängig von der Bodenbearbeitung unterschiedlichen Befall mit Feldmäusen: Je intensiver bearbeitet, desto geringer war der Besatz. Und in der Direktsaat war der Besatz nicht so hoch wie im Streifenanbau. Der Verdacht liegt nahe, dass der Boden dort über die Zeit stärker verdichtet und damit schwerer für die Mäuse zu durchdringen war.
Wie sich die Feldmaussituation in den kommen Monaten entwickelt wird das IPZ genau beobachten, sind doch die Bekämpfungsmethoden stark eingeschränkt.