Senior DLG: Perspektiven, Ideen, Innovationen

Im Rahmen einer Vortragstagung zum Thema „Perspektiven, Ideen und Innovationen für die Landwirtschaft 2030“ trafen sich rund 80 Mitglieder der „Senior DLG“ kürzlich im DLG-Testzentrum für Technik und Betriebsmittel in Groß-Umstadt, um sich über die künftigen Herausforderungen und Perspektiven der Land- und Ernährungswirtschaft zu informieren. Kompetente Referenten und lebhafte Diskussionen sorgten für einen sehr offenen und konstruktiven Gedankenaustausch. Foto: DLG
Rund 80 Teilnehmer konnte Leo Siebers, ehemaliges Vorstandsmitglied der DLG und Initiator der „Senior DLG“ aus langjährigen, ehrenamtlich aktiven DLGisten, zu deren diesjährigen Vortragstagung anlässlich des zehnjährigen Bestehens im DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel Groß-Umstadt begrüßen.
Da die Landwirtschaft eine wichtige Stellschraube in der aktuellen Klimaschutz-Debatte darstellt, forderte DLG-Präsident Hubertus Paetow die Landwirte hier zur aktiven Mitarbeit bei der Suche nach gangbaren Lösungswegen auf.
DLG-Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard Grandke zeigte die Entwicklung der Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft 2030 auf. Er erwartet maßgebliche Veränderungen durch den Strukturwandel, die Digitalisierung und den steigenden Anforderungen der Gesellschaft an die Branche.
Prof. Dr. Philip Lane vom Institut für Phytopathologie der Justus-Liebig-Universität Gießen sieht in einer genaueren Schadensdiagnostik und besseren Optimierung verschiedenartiger Pflanzenschutzmaßnahmen ein kurzfristig umsetzbares Reduktionspotential für Pflanzenschutzmittel, während Axel Wirz vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Deutschland e. V., Frankfurt am Main, einen großen Zuwachs an Ökobetrieben sowie eine weitere Ökologisierung der konventionell wirtschaftenden Betriebe prognostiziert.
Wie man einen landwirtschaftlichen Betrieb trotz schwieriger Rahmenbedingungen erfolgreich gestalten und weiterentwickeln kann, zeigte schließlich Steffen Haupt, Geschäftsführer der Agrar GmbH Günterode, in seinem Bericht aus der betrieblichen Praxis auf.
In der anschließenden, angeregten Diskussion, die auch während der Besichtigung des DLG-Testzentrums weitergeführt wurde, kamen die Teilnehmer und Referenten zum Schluss, dass sich konventioneller und ökologischer Landbau zukünftig aneinander annähern werden. Weniger chemische Wirkstoffe und bessere technische Möglichkeiten wurden als Schmelztiegel für eine ökologisierte konventionelle Landwirtschaft der Zukunft gesehen, in dem sich „alte“ ackerbauliche Strategien und Verfahren mit neuen Technologien vereinigen.