Agroforstwirtschaft: Auch ökonomisch vielversprechend
Verbesserte Wasser- und Nährstoffversorgung
Ein wesentlicher Vorteil von Agroforstsystemen ist, dass sie länger anhaltende Trockenperioden besser überstehen. Das liegt daran, dass im Schutz der Bäume das Mikroklima auf dem Feld verbessert und die Verdunstung verringert werden. Durch verschiedene Maßnahmen können die Bäume zur Bildung tiefer Wurzeln angeregt werden und dienen damit als Wasser- und Nährstoffpumpe. Je nach Standort können diese Effekte die Ertragshöhe und die Ertragsstabilität der Ackerkulturen positiv beeinflussen. Besonders wahrscheinlich ist dies auf ärmeren, durch Trockenheit geprägten Standorten, wie beispielsweise im Nordosten Deutschlands.
Schutz vor Erosion
Agroforstsysteme schützen den Boden in beachtlicher Weise vor Erosion. Auf hängigen Flächen begrenzen Gehölzstreifen, quer zum Hang gepflanzt, die Wassererosion erheblich. Und auch die Winderosion wird durch die Gehölze deutlich gemindert. Messungen konnten zeigen: In einem Agroforstsystem mit 4,5 Meter hohen Gehölzstreifen, die 50 Meter voneinander entfernt standen, konnte die Windgeschwindigkeit um 90 Prozent gemindert werden.
Steigerung der Bodenfruchtbarkeit
Laubfall, abgestorbene Feinwurzeln und Wurzelausscheidungen der Bäume tragen dazu bei, dass Humus angereichert und so die Bodenqualität langfristig gesteigert wird. Das landwirtschaftliche Forschungsinstitut Agroscope aus der Schweiz konnte in einem Versuch eine Humusanreicherung von 18 Prozent in nur sieben Jahren unter Agroforstsystemen feststellen.
Grundwasserschutz
Auch das Grundwasser wird in Agroforstsystemen besser geschützt. Als Pufferstreifen vermindern die Gehölze zum einen den Stoffaustrag in Oberflächengewässer. Außerdem gelingt es den Bäumen durch die tiefreichenden Wurzeln, Nährstoffe und Schadstoffe auch aus tieferen Bodenbereichen aufzunehmen. So haben Untersuchungen in einem Agroforstsystem gezeigt, dass unter Pappelstreifen die mittlere Nitratkonzentration im Grundwasser mehr als 120 Mal niedriger war als unter den Ackerkulturen.
Klimaschutz
Agroforstwirtschaft leistet überdies einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Denn im Holz der Bäume und Sträucher werden beachtliche Mengen an CO2 gebunden. Diese Bindung ist von besonders langer Dauer bei Wertholz- und Obstbäumen.
Erhalt der Biodiversität
Gehölzstreifen sorgen für vielfältige Lebensräume und fördern damit die Biodiversität. Der Wert lässt sich erhöhen, indem man verschiedenartige Gehölze verwendet oder Blühstreifen entlang der Baumstreifen einsät.
Schattenspender
Bei Agroforstsystemen mit Gehölzen und Tierhaltung bieten die Bäume und Sträucher den Weidetieren Schutz vor Wind, Sonne und Regen. In Verbindung mit Ackerkulturen schützt der Baumschatten vor zu starker Austrocknung des Bodens und der Unterkultur.
Erweiterung der Produktpalette
Mit Agroforstwirtschaft kann die Produktpalette der Landwirtschaftsbetriebe erhöht werden, zum Beispiel durch den Verkauf von Hackschnitzeln, Obst oder durch den langfristigen Kapitalaufbau in Form von Wertholz.
Weitere Informationen unter Agroforstkampagne