Zum Hauptinhalt springen

Mulchsaat, Strip Till, Direktsaat – was spart mehr Wasser?

Die Landwirtschaft wird durch steigende Jahresmitteltemperaturen, sinkende Niederschläge und zunehmende Trockenperioden vor immer größer werdende Herausforderungen gestellt. Die Sicherstellung einer ausreichenden Wasserversorgung der Kulturpflanzen gehört zu den Hauptzielen. Um dieses Ziel zu erreichen und damit optimale Wachstumsbedingungen unserer Kulturarten schaffen zu können, ist eine standortangepasste, termingerechte und ordnungsgemäße Bodenbearbeitung Grundvoraussetzung.

Konservierende Bearbeitungssysteme sollen sich positiv auf den Wasserhaushalt auswirken. Daher wird in der vorliegenden Arbeit der Einfluss verschiedener Bearbeitungssysteme auf den Bodenwasserhaushalt und letztendlich auf die Wassernutzungseffizienz untersucht.

Diesbezüglich wurden vom 14. März 2018 bis zum 5. Juli 2018 wöchentlich Bodenfeuchtemessungen durchgeführt. Die Messungen fanden auf dem Versuchsfeld ,,Holstein 1‘‘ des Internationalen DLG-Pflanzenbauzentrums (IPZ) statt. Es wurden die Bodenbearbeitungssysteme Mulchsaat, Strip Till und Direktsaat in punkto Bodenwasserhaushalt untersucht.

Diese drei Varianten fanden ihre Anwendung in Winterweizen, dessen Vorfrucht Winterraps war. Dabei wurden der Wassergehalt im Gesamtprofil, die Differenzen der Wassergehalte, der Wasserverbrauch, der nutzbare Wassergehalt und die prozentuale Sättigung der nutzbaren Feldkapazität im Gesamtprofil und in den Tiefenstufen 0-25 cm, 25-45 cm und 45-70 cm erfasst.

Des Weiteren wurden bei der Streifenbearbeitung die prozentualen Sättigungen in der Reihe und zwischen den Reihen miteinander verglichen. Darüber hinaus wurden Ertrags- und Qualitätsdaten ermittelt sowie die Wassernutzungseffizienz berechnet.

Ergebnisse

Unter Betrachtung des Wassergehaltes im Gesamtprofil konnte die Direktsaat vom 14. März bis zum 5. Juli 2018 am meisten überzeugen. Der niedrigste Gesamtwasserverbrauch wurde ebenfalls für die Direktsaat ermittelt. Die Direktsaat verfügte auch als einzige Variante über den gesamten Messzeitraum über nutzbares Wasser. In Bezug auf die prozentuale Sättigung der nFK konnte das Direktsaat-Verfahren im Gesamtprofil und in den Tiefenstufen 0-25 cm und 25-45 cm am besten abschneiden. In 45-70 cm Tiefe konnte kein Bearbeitungsverfahren klare Vorteile aufweisen.

Bei der Strip Till-Variante konnten zwischen den Messpunkten in der Reihe und zwischen den Reihen in Bezug auf die prozentuale nFK-Sättigung keine gravierenden Unterschiede ausgemacht werden. Den höchsten Ertrag und die beste Wassernutzungseffizienz erreichte ebenso die Direktsaat-Variante.

Zusammengefasst ist klar zu erkennen, dass die Direktsaat in einem warmen und trockenen Jahr vorteilhaft ist, da dieses Verfahren das vorhandene Wasser am effizientesten nutzt. Um dieses Untersuchungsergebnis zu bestärken, wäre es besser, Daten aus mehreren Jahren mit einzubeziehen. Weiterhin würde es sich anbieten, auf ökonomische Fragestellungen, wie zum Beispiel die Wirtschaftlichkeit der Bodenbearbeitungsverfahren, einzugehen.

 

Diese Erhebungen wurden im Rahmen einer Bachelorarbeit im Erntejahr 2018 im Systemvergleich Bodenbearbeitung am Internationalen DLG-Pflanzenbauzentrum an der Hochschule Anhalt gemacht (Stutzer, 2019). Sie wollen mehr über unsere Versuche erfahren? Weitere Informationen finden Sie auf www.dlg-ipz.de oder Sie besuchen uns direkt am Standort in Bernburg-Strenzfeld.