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Insektensterben: Diskussion über Windenergie

Forschungsbedarf für die Zusammenhänge zwischen "Insektenmigration und Windparkbetrieb" erkennt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Allerdings warnen die Forscher vor voreiligen Schlüssen.

Die unvorstellbare Anzahl von 24.000 Milliarden Insekten durchfliegt jährlich die Rotoren der deutschen Windkraftanlagen, rechnet das DLR vor. Davon würden fünf Prozent durch Rotorenschlag getötet. Vorsichtig formulieren die Wissenschaftler: "Die Modellrechnung gibt einen Hinweis darauf, dass die Größenordnung der betroffenen Fluginsekten relevant für die Stabilität der Fluginsektenpopulation sein und damit den Artenschutz und die Nahrungskette beeinflussen könnte."

Es sei bisher jedoch nicht möglich, die Auswirkungen der in der Studie berechneten Verluste auf die Gesamtpopulation an migrierenden Fluginsekten zu bestimmen. Der Grund dafür ist simpel: Die Größe der Gesamtpopulation ist unbekannt.

Einen Vergleich mit anderen negativen Einflüssen, beispielsweise Pflanzenschutzmittel, Urbanisierung, Klimawandel, lehnt das DLR ab und liefert dafür ein bemerkenswertes Argument: "Für diese anderen Einflüsse liegen keine vergleichbaren Zahlen vor."

Der Insektenschlag bleibt für die Windanlagen nicht ohne Folgen. Die Studie zitiert Untersuchungen, laut denen die Anlagen dadurch bis zu 50 Prozent Leistungskraft verlieren, wenn die Rotorblätter nicht gereinigt werden.

DLR-Studie Insekten und Windkraft