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Deutsche Milchwirtschaft international: Chancen und Risiken

Export oder Heimatmarkt? Wo liegt die Zukunft? Vor dem Hintergrund zur aktuellen Entwicklung mit dem Vereinigten Königreich wurde diese Frage während des Milchforums intensiv diskutiert. Die Vertreter aus Verbänden, Molkereien und der Forschung zeigten klar auf, dass es an beiden Märkten Chancen und Risiken gibt, die abgewogen werden müssen. Durch einen Vergleich von einem harten und einem weichen Brexit konnte verdeutlicht werden, wie wichtig stabile Märkte und Abkommen für die Lebensmittelpreise und Vermarktungsoptionen sind.

Neben dem Grußwort von Hans-Joachim Fuchtel, dem Parlamentarischen Staatssekretär der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, stellte auch Phil Hogan, EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, bei einem Video-Grußwort Aspekte der EU-Agrarpolitik und des Handels dar. Eine genauere Analyse des Milchmarktes am zweiten Tag zeigte den Milchpreisverlauf und die Absätze der letzten Monate und Jahre. Neben den Preisentwicklungen wurde auch die Funktion einer Marke in einem Unternehmen thematisiert. Dabei zeigte sich, dass es für Unternehmen eine Zukunftssicherung und Identifikation nach außen hin ist. Für die Konsumenten wirkt es als eine Vertrauensbasis, die ihnen hilft, bei dem steigenden Produktangebot die Orientierung nicht zu verlieren.

Vom deutschen zum irischen Milchmarkt. Preisabsicherungsmodell, ein Thema das durch schwankende Preise immer mehr in den Fokus der Landwirte und der Molkereien gerät. Niamh Kelly, Business Analyst bei der Kerry Group, zeigte ihr Modell für Landwirte und erklärte, dass 2018 vor allem die für irische Verhältnisse mittelgroßen Betriebe darauf setzten, sich am Warenterminmarkt einen Preis abzusichern.

Einen genaueren Einblick in die Milchproduktion und -verarbeitung gab Harald Roth, Vorstandsmitglied der Milchwerke Oberfranken West eG und Milchproduzent. Gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn erreichte er im Jahr 2018 mit 110 Milchkühen der Rasse Fleckvieh eine Milchleistung von 10.732 kg, was durch ein besonderes Augenmerk auf die Fütterung und das Management erzielt wurde. Außer über seinen Betrieb berichtete er über die klaren Ziele der Milchwerke Oberfranken West eG. Nicht wachsen um jeden Preis und der Ausbau von hochpreisigen Spezialitäten im Weichkäsebereich ist die Devise, um langfristige stabile Preise für die Lieferanten garantieren zu können.