Täglicher „Talk Technik“: Rapsanbau für Profis
Dr. Ulrich Lehrke, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, erläuterte während der Debatte, dass mangelnde und politisch vorgegebene Pflanzenschutzoptionen, wie das Verbot der Nenicotinoide, den Rapsanbau erheblich erschwerten. Die Düngeverordnung verstärke die Probleme zusätzlich.
Berater Dr. Stephan Deike rät den Landwirten „die Krumen möglichst wenig zu bewegen“, um gerade an Trockenstandorten die geringen Wasservorräte zu schonen. Ohnehin ist der Niederschlagsmangel der vergangenen Jahre das am wenigsten zu beeinflussende Problem des Ackerbaus.
Aus Marktperspektive bestätigte Jost Schliep, Agravis Raiffeisen AG, die Meinung der anwesenden Landwirte: Für Verträge „ex Ernte“ 2020 sollte es noch Potenzial nach oben geben. Die bestehenden Verarbeitungsbetriebe, vor allem an Wasserstandorten, sind laut Schliep vorerst nicht gefährdet.
Einig waren sich die Diskutanten, dass Raps als einheimische Pflanzenöl- und Eiweißquelle politisch weniger stark berücksichtigt wird, als es aus grundsätzlichen Erwägungen wünschenswert wäre. Bleibt es bei den derzeitigen schwierigen Rahmenbedingungen, könnte nicht nur die Anbaufläche erneut sinken, sondern auch der Rapsanbau sich auf weniger Standorte als bislang konzentrieren.