Deutschland, wie es isst
43 Prozent der Menschen in Deutschland essen regelmäßig außer Haus. Das ist ein Ergebnis des Ernährungsreports 2018 der forsa-Befragung im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschft und Ernährung (BMEL) zu Ernährungsgewohnheiten, -wünschen und -trends in Deutschland. Demnach kauft knapp ein Viertel der Deutschen zumindest einmal in der Woche Snacks wie belegte Brötchen, ein Fünftel geht einmal oder mehrmals in der Woche außer Haus essen. 74 Prozent der Befragten gaben an, mindestens einmal im Monat ein Restaurant zu besuchen.
Ernährungsbildung im Stundenplan
Neun von zehn Deutschen (91 Prozent) sehen den Ernährungsunterricht in der Schule auf einer Stufe mit Fächern wie Mathematik, Deutsch oder Englisch. Dies gilt unabhängig davon, ob in ihrem Haushalt Kinder leben oder nicht. Den Erkenntnissen des Ernährungsreports zufolge würden entsprechende Unterrichtsangebote für Schülerinnen und Schüler gut angenommen.
Mehr Klarheit über Lebensmittel
Die Verbraucher interessieren sich für Herkunft, Herstellung und Zusammensetzung ihrer Lebensmittel. Viele Menschen nehmen die Informationen zu Lebensmitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, bewusst zur Kenntnis und lassen diese dann auch in ihre Kaufentscheidung einfließen.
Dabei ist nicht nur die Verpackung wichtig. Etwa zwei Drittel der Befragten nutzen Informationen, die am Einkaufsort bereitstehen. Immer mehr Menschen informieren sich auch digital: 42 Prozent geben an, sich via Onlinerecherche über Lebensmittel zu informieren, 21 Prozent besuchen Internetforen mit Produktbewertungen, 14 Prozent informieren sich über Soziale Medien. Letztere werden überwiegend von den Jüngeren genutzt: 31 Prozent der unter 30-Jährigen, nur vier Prozent bei den über 60-Jährigen.
Höhere Standards in der Tierhaltung
Gefragt nach ihren persönlichen Erwartungen an die Landwirtschaft nennen 66 Prozent der Befragten auf Platz eins das Wohl der Tiere, das damit noch vor der Qualität der Produkte, der Entlohnung der Mitarbeiter und umweltschonenden Produktionsweisen liegt. Könnte in Zukunft nur eines dieser vier Ziele tatsächlich umgesetzt werden, so hätten bei zwei von fünf Befragten höhere Standards bei der Tierhaltung Priorität. Dies gilt unabhängig davon, ob die Befragten auf dem Land oder in der Stadt leben.
79 Prozent der Befragten befürworten ein staatliches Tierwohl-Label. Und sie wollen dafür auch bezahlen: 90 Prozent wären bereit, einen höheren Preis für Lebensmittel zu bezahlen, wenn die Tiere besser gehalten werden als es das geltende Recht vorschreibt.
Verbraucher übernehmen Verantwortung
Die Initiative des BMEL gegen Lebensmittelverschwendung "Zu gut für die Tonne!" hat die Menschen für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln sensibilisiert. 86 Prozent der befragten Verbraucher sehen sich selbst in der Verantwortung, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. 63 Prozent kaufen bereits bewusster ein. Und mehr als die Hälfte gibt an, Lebensmittelreste besser zu nutzen, um Abfälle zu vermeiden.
Hier die Ergebnisse des Ernährungsreports 2018 im Einzelnen.