Komfortbelag N 20
DLG-ANERKANNT: "Gesamt-Prüfung"
Ein Prüfzeichen „DLG-ANERKANNT GESAMT-PRÜFUNG“ wird für landtechnische Produkte verliehen, die eine umfassende Gebrauchswertprüfung der DLG nach unabhängigen und anerkannten Bewertungskriterien erfolgreich absolviert haben. In dieser Prüfung werden neutral alle aus Sicht des Praktikers wesentlichen Merkmale eines Produkts bewertet. Die Prüfung umfasst Untersuchungen auf Prüfständen und unter verschiedenen Einsatzbedingungen, zusätzlich muss sich der Prüfgegenstand bei der praktischen Erprobung im Einsatzbetrieb bewähren. Die Prüfbedingungen und -verfahren wie auch die Bewertung der Prüfungsergebnisse werden von einer unabhängigen Prüfungskommission in einem Prüfrahmen festgelegt und laufend den anerkannten Regeln der Technik sowie den wissenschaftlichen und landwirtschaftlichen Erkenntnissen und Erfordernissen angepasst. Die erfolgreiche Prüfung schließt mit der Veröffentlichung eines Prüfberichtes sowie der Vergabe des Prüfzeichens ab, das fünf Jahre ab dem Vergabedatum gültig ist.
Die DLG-Anerkannt Gesamtprüfung umfasst technische Messungen auf Prüfständen, Einsatzuntersuchungen, Verhaltensbeobachtungen, Gelenksbonitierungen und eine Umfrage in Praxisbetrieben. Auf den Prüfständen wurden die Verformbarkeit und die Materialhärte durch einen Kugeleindruckversuch, die Dauerhaftigkeit der Elastizität durch Wechselbelastungen, die Abriebfestigkeit durch einen Abriebtest mit Schmiergelleinen, die Rutschfestigkeit durch Gleitzugversuche und die Beständigkeit der Oberfläche gegen Milchsäure nach DIN 51 958 untersucht. Das Wahlverhalten der Tiere wurde in einem Liegeboxenstall des Landwirtschaftszentrums Haus Düsse mit einer Videoanlage erfasst.
Die Prüfung wurde gemäß dem DLG-Prüfrahmen für elastische Stallbodenbeläge, Stand April 2010, durchgeführt.

Das Produkt
Beschreibung und technische Daten:
Der hier geprüfte Huber Komfortbelag N 20 ist ein elastischer Bodenbelag im Liegebereich für Hochboxen in Liegeboxenställen für Kühe und Rinder.
Es handelt sich um eine schwarze profilierte Gummimatte mit einer Dicke von 20 mm.
Stallbodenbelag als Bahnenware aus Vollgummi
- Oberfläche mit Hammerschlagstruktur
- Unterseite mit Noppen in zwei Ausführungen und Größen, ca. 10 mm hoch
- Auf Wunsch kann ein Dichtungsstreifen aus Schaumstoff gegen Schmutzeintritt am Kopfende verlegt werden.
Tabelle 1: Hauptabmessungen und Gewicht
Länge | 5 bis 30 m |
Breite | 1800 mm |
Dicke | 20 mm |
Gewicht, je m² | ca. 12 kg |
Beurteilung – kurz gefasst
Der hier geprüfte Huber Komfortbelag N 20, ein elastischer Bodenbelag im Liegebereich für Hochboxen in Liegeboxenställen, wurde in der DLG-Anerkannt Gesamtprüfung auf Prüfständen auf Haltbarkeits- und Komforteigenschaften untersucht. In den Praxisuntersuchungen wurde die Montage und Maßhaltung beurteilt und Verhaltensbeobachtungen sowie Gelenksbonitierungen durchgeführt. Insbesondere die Verformbarkeit und Haltbarkeit nach der Dauertrittbelastung sowie die Gelenksgesundheit waren deutlich besser als der Standard.
Tabelle 2: Ergebnisse im Überblick
Prüfmerkmal | Prüfergebnis | Bewertung* |
Eignung | ||
als elastischer Bodenbelag im Liegebereich für Hochboxen | ||
in Liegeboxenställen geeignet | ||
TECHNISCHE KRITERIEN | ||
Verschleißfestigkeit, Haltbarkeit und Alterung (Prüfstandsversuche) | ||
Abriebtest | gute Verschleißfestigkeit | + |
Dauertrittbelastung | keine nennenswerte bleibende Verformung | + + |
Oberfläche | geringer Verschleiß | ◯ |
Unterseite | kein nennenswerter Verschleiß | + |
Säuretest | keine Veränderungen am Belag | + |
Säurebeständigkeit** | + | |
– Futtersäurengemisch beständig | + | |
– Harnsäure beständig | + | |
– Schwefelige Säure beständig | + | |
– Ammoniak beständig | + | |
– Stalldesinfektionsmittel beständig | + | |
– Peressigsäure beständig | + | |
Maßhaltung | ||
keine nennenswerte Längen- oder Breitenveränderung | + | |
Deformationen | keine | + + |
Handhabung, Verlegen | ||
Verlegen in Eigenleistung | vertretbarer Aufwand | ◯ |
Verlegeanleitung | kurz und verständlich | ◯ |
Sauberhaltung und Desinfektion | ||
Selbstreinigung | gut | + |
tägliche Reinigung | bereitet keine Schwierigkeiten | + |
Hochdruckreiniger | Mindestabstand 10 cm mit Flachstrahldüse | + |
Mindestabstand 30 cm mit Dreckfräser | + | |
wirksame Grundreinigung und Desinfektion | Oberseite gut möglich | + |
Unterseite vertretbarer Aufwand | ◯ | |
Garantie, Recycling | ||
10 Jahre | ||
Matte wird vom Hersteller zurückgenommen | + | |
TIERBEZOGENE KRITERIEN | ||
Verhaltensbeobachtungen | ||
keine Abweichung vom spezifischen Verhalten feststellbar | + | |
Wahlverhalten der Tiere | der Bodenbelag wird von den Tieren sehr gut angenommen | + + |
Gelenksbonitierung | ||
87,3 % ohne Befund | + | |
Rutschfestigkeit | ||
Rutschfestigkeit | bei Gleitversuchen auf trockenem und nassem Belag gut | + |
Trittsicherheit der Tiere | in den Praxisbetrieben gut | + |
Verformbarkeit und Elastizität | ||
im Neuzustand | 10,6 mm, gut | + |
nach Dauertrittbelastung | 10,7 mm, gut | + |
Toxikologische Unbedenklichkeit | ||
vom Hersteller bestätigt | ◯ |
* Bewertungsbereich: ++ / + / ◯ / – / –– (◯ = Standard)
** Bewertungsbereich: + = beständig / ◯ = bedingt beständig / – = nicht beständig
Die Methode
Eignung
Die Eignung sowie die Einsatzmöglichkeiten und Einsatzbereiche des Stallbodenbelags wurden praxisbezogen beurteilt.
Technische Kriterien
Verschleißfestigkeit, Haltbarkeit und Alterung
Beim Abriebtest nach DLG-Standard wird der Bodenbelag mit Schmiergelleinen (Körnung 280)
bei einer Auflagekraft von 500 N (= 8,1 N/cm² Flächenpressung) gerieben. Um einen Einfluss der bei der Reibung erzeugten Wärme auf den Reibvorgang auszuschließen, wird das Reibelement kontinuierlich mit Wasser gekühlt. Die Größe der geriebenen Fläche betrug 61,5 cm². Die Messung der Dauertrittbelastung erfolgt im Standard Testprogramm mit 100.000 Wechselbelastungen bei 10.000 N (entspricht ca. 1000 kg) auf einem Prüfstand mit einem runden Stahlfuß. Der Stahlfuß ist als „künstlicher Kuhfuß“ den natürlichen Gegebenheiten nachempfunden. Der Fuß hat einen Durchmesser von 105 mm und somit eine Aufstandsfläche 75 cm², der Tragrand der Klaue wird durch einen 5 mm breitem Ring an der Peripherie der Sohle, der die übrige Fläche 1 mm überragt, simuliert.
Säurebeständigkeit
Prüfmuster des Deckbelages wurden im Dauertauchversuch gemäß DIN EN ISO 175:2000 (Verhalten von Kunststoffen gegen flüssige Chemikalien) untersucht. Als Prüflösungen wurden im Stall häufige Futter- und Exkrementsäuren sowie handelsübliche Desinfektionsmittel verwendet. In der Prüfung wurden 30 x 30 mm große Probestücke des Deckbelages in das jeweilige Prüfmedium für einen Zeitraum von 24 Stunden und 28 Tagen bei Raumtemperatur von 20°C komplett eingetaucht. Die Prüflösungen wurden beim 28 Tage Versuch wöchentlich gewechselt. Nach Versuchsende wurden die Prüfkörper mit destilliertem Wasser abgespült und 24 Stunden getrocknet. Vor und nach dem Eintauchen wurden Gewicht, Abmessungen und die Shorehärte (Shore A) gemessen. Zusätzlich erfolgte eine Bewertung der Oberfläche bezüglich visueller Veränderungen, wie Glanzverlust, Farbveränderungen und Quellungs- oder Zerstörungserscheinungen sowie Kristallbildung. Alle Prüfkörper wurden im Vergleich zum Standard Wasser bewertet.
Maßhaltung
Die Formstabilität (Muldenbildung) des Stallbodenbelags wurde nach Einbau gemäß Herstellervorschrift in den Einsatzbetrieben beurteilt. Zusätzlich wurde beurteilt, ob eine Längen- bzw. Breitenveränderung feststellbar war.
Handhabung, Verlegung
Die Verlegeart des Stallbodenbelags und die Verlegeanleitung wurden praxisbezogen beurteilt.
Sauberhaltung und Desinfektion
Das Sauberhalten und die Desinfektion des Stallbodenbelags wurden praxisbezogen beurteilt. Bei Prüfstandsversuchen mit einem Hochdruckreiniger (etwa 145 bar, Einwirkzeit 1 Minute mit 25° Flachstrahldüse und Dreckfräser) wurde der Spritzabstand ermittelt, bei dem keine Schäden am Belag auftreten.
Garantie und Recycling
Vom Hersteller ist anzugeben, ob und wie lange Garantie gewährt wird und worauf sich die Garantie erstreckt. Ferner hat der Hersteller anzugeben, ob es für den Stallbodenbelag ein Recyclingkonzept gibt.
Tierbezogene Kriterien
Verhaltensbeobachtungen
Während des Praxiseinsatzes wurden unterschiedliche Verhaltensbeobachtungen in Form von Video- und Direktbeobachtungen durchgeführt und dokumentiert. Es wurde überprüft, ob Abweichungen von den spezifischen Verhaltensmustern (z. B. typische Bewegungsabläufe beim Aufstehen und Abliegen, Liegepositionen), die auf den Bodenbelag zurückzuführen wären, feststellbar sind. Zur Überprüfung der Trittsicherheit der Tiere wurden in zwei Einsatzbetrieben je 20 Aufstehvorgänge mittels Direktbeobachtung untersucht.
Wahlverhalten der Tiere
Ein Wahlversuch wurde in einem Liegeboxenstall (Boxenzahl 6, Besatz 3 Tiere, Eingewöhnungszeit mind. 2 Wochen, Aufnahmezeitraum 7 Tage) durchgeführt. Als Vergleichsbelag wurde eine Vollgummimatte (Dicke 18 mm, Oberseite Hammerschlagprofil, Unterseite Riefenprofil) eingesetzt.
Gelenksbonitierung
In drei Betrieben, die nur den Prüfungsbelag eingebaut hatten, wurden Kühe (möglichst ab Beginn des 2. Laktationsdrittels) auf äußerlich sichtbare Schäden im Gelenksbereich untersucht. Der Bodenbelag war mindestens seit 3 Monaten eingebaut. Es wurden nur Tiere untersucht, die sich für den genannten Zeitraum in dem Stallsystem befunden haben. Kühe, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen (z. B. zugekauft) oder die krank sind bzw. waren, wurden von der Untersuchung ausgeschlossen. Die Untersuchung konzentrierte sich auf die beim Liegen exponierten Stellen und berücksichtigte die rechte und linke Körperseite. Die Untersuchung erfolgte am Ende der Winterfütterungsperiode und wurde jeweils von derselben Person durchgeführt. Die Schäden wurden nach dem in Tabelle 3 dargestellten Bewertungsschema erfasst.
Rutschfestigkeit
Die Messungen erfolgten mit dem mobilen Comfort Control Rutschfestigkeitsprüfstand des DLG Testzentrums. Ein mit 10 kg belasteter Kunststofffuß aus Polyamid (97 mm Durchmesser, Aufstandsfläche etwa 74 cm², 3 mm breiter Ring an der Peripherie der Sohle, der die übrige Fläche 1 mm überragt) wurde mit einer Geschwindigkeit von 20 mm/s über die Prüfmatte gezogen.
Verformbarkeit und Elastizität
Die Verformbarkeit wird im Neuzustand und nach der Dauertrittbelastung durch Kugeleindruckversuche mit einer Kalotte (r = 120 mm) und einer Eindringkraft von 2000 N (entspricht ca. 200 kg) gemessen.
Toxikologische Unbedenklichkeit
Vom Hersteller ist die toxikologische Unbedenklichkeit des Bodenbelags zu bestätigen.
Umfrage
Eine schriftliche Umfrage bei Betrieben, die den gleichen Stallbodenbelag im Einsatz haben, wurde zur Ergänzung der Prüfergebnisse durchgeführt.
Tabelle 3: Erfassungsschema
Befund | Einstufung |
ohne besonderen Befund | keine Veränderungen |
haarlose Stellen < 2 cm | geringgradige Veränderungen |
haarlose Stellen > 2 cm | geringgradige Veränderungen |
Hautabschürfungen < 2 cm | mittelgradige Veränderungen |
Hautabschürfungen > 2 cm | mittelgradige Veränderungen |
Umfangsvermehrungen im Schleimbeutelbereich, gedeckt | mittelgradige Veränderungen |
Umfangsvermehrungen im Schleimbeutelbereich, offen | hochgradige Veränderungen |
Gelenksbeteiligung | hochgradige Veränderungen |
Die Testergebnisse im Detail
Eignung
Der Huber Komfortbelag N 20 eignet sich als elastischer Bodenbelag im Liegebereich für Hochboxen in Liegeboxenställen. Da es sich um Bahnenware handelt, ist der Einbau nur bei freitragenden Liegeboxenabtrennungen möglich. Voraussetzung für einen problemlosen Einsatz ist eine fachgerechte Herstellung des Betonunterbaus mit einem durchgehenden Gefälle von mindestens 3, besser 4 %. Zur Erleichterung der Reinigung und Bindung von Feuchtigkeit ist eine Einstreu in geringen Mengen zu empfehlen.
Technische Kriterien
Verschleißfestigkeit, Haltbarkeit und Alterung
Die Abriebtiefe nach 10.000 Doppelzyklen betrug 0,9 mm, dies entspricht ca. 5 % der Belaghöhe. Von der geriebenen Fläche wurden 0,9 g abgerieben. Die geringe Abriebtiefe und der geringe Abrieb lassen auf eine gute Verschleißfestigkeit des Bodenbelags schließen. Nach einer Dauertrittbelastung auf einem Prüfstand mit einem Stahlfuß (Aufstandsfläche 75 cm²) mit 100.000 Wechselbelastungen bei 10.000 N (entspricht ca. 1000 kg) wurde geringer Verschleiß, jedoch keine Schäden an der Oberfläche, festgestellt.
Säurebeständigkeit
Der Huber Komfortbelag N 20 war gegenüber den getesteten Prüfmedien beständig (siehe Tabelle 4). Die Differenzen in Gewicht, Dicke und Shore-Härte A zwischen den behandelten und unbehandelten Prüfkörpern waren sehr gering und lagen im Bereich des Standards Wasser. Gegenüber den getesteten Prüfmedien scheint der Bodenbelag für den beschriebenen Einsatzzweck bezogen auf seine Materialbeständigkeit gut geeignet.
Tabelle 4: Prüfmedien und Ergebnisse – Säurebeständigkeit
Prüfmedien | Konzentration |
Ergebnis nach 24 Stunden Einwirkzeit |
Ergebnis nach 28 Tagen Einwirkzeit | Bewertung |
Futtersäurengemisch | ||||
Konzentrat, pH 2 | keine Veränderung | keine Veränderung | beständig | |
Exkrementsäuren | ||||
Harnsäure | Gesättigte Lösung (0,4 %) | keine Veränderung | keine Veränderung | beständig |
Schwefelige Säure | 5-6 % SO2 | keine Veränderung | keine Veränderung | beständig |
Ammoniak | 32%ige Lösung | keine Veränderung | keine Veränderung | beständig |
Desinfektionsmittel | ||||
Stalldesinfektionsmittel | 2 %-Lösung eines Produktes auf Basis von Ameisensäure und Glyoxylsäure | keine Veränderung | keine Veränderung | beständig |
Peressigsäure | 3000 ppm | keine Veränderung | keine Veränderung | beständig |

Maßhaltung
Eine nennenswerte Längen- und Breitenveränderung trat bei fachgerechtem Einbau im Praxiseinsatz während des Prüfungszeitraums nicht auf. Deformationen (Muldenbildung, Rinnenbildung) wurden nicht beobachtet.
Handhabung, Verlegung
Die Verlegeanleitung ist kurz und verständlich. Das Verlegen kann mit vertretbarem Aufwand in Eigenleistung erfolgen, dazu sind mindestens zwei Personen erforderlich. Der Bodenbelag wird an der Kopfseite pro Kuhplatz mit drei Schrauben und Dübeln befestigt.
Sauberhaltung und Desinfektion
Der Selbstreinigungseffekt ist gut und das tägliche Reinigen der Oberfläche bereitet keine Schwierigkeiten. Geringe Einstreumengen erleichtern das Sauber- und Trockenhalten von Liegebox und Tieren. Aufgrund der undurchlässigen Oberfläche sind eine wirksame Desinfektion und Grundreinigung (z. B. mit Hochdruckreiniger) gut möglich. Beim Reinigen des Belages empfiehlt sich ein Vorweichen des Schmutzes. Bei Prüfstandsversuchen mit einem Hochdruckreiniger traten Schäden am Belag erst auf, wenn ein Mindestabstand von 30 cm beim Einsatz eines Dreckfräsers bzw. 10 cm beim Einsatz einer Flachstrahldüse unterschritten wurde.
Unter dem Bodenbelag kann sich Feuchtigkeit ansammeln. Dies lässt sich nicht vermeiden. Eine Reinigung ist mit vertretbarem Aufwand möglich, da der Bodenbelag nur im Kopfbereich verschraubt ist. Bei der Reinigung und Desinfektion des Belages sollten nur die nach Angabe der Firma für den Bodenbelag zulässigen Mittel verwendet werden.
Garantie und Recycling
Der Hersteller gewährt gemäß seiner Garantiebedingungen eine Garantie von 10 Jahren. Bei Übernahme der Frachtkosten nimmt der Hersteller den Bodenbelag in gereinigtem Zustand zurück. Eine schriftliche Zusage zur Mattenrücknahme liegt vom Hersteller vor.


Tierbezogene Kriterien
Verhaltensbeobachtungen
Während des einjährigen Praxiseinsatzes wurden Verhaltensbeobachtungen in Form von Video- und Direktbeobachtungen durchgeführt. Die Direktbeobachtung von je 20 Aufstehvorgängen in zwei Einsatzbetrieben ergab keine Abweichungen vom normalen Bewegungsablauf. Des Weiteren wurden keine Abweichungen von den spezifischen Verhaltensmustern (z. B. typische Bewegungsabläufe beim Aufstehen und Abliegen, Liegepositionen) festgestellt, die auf den Bodenbelag zurückzuführen wären.
Wahlverhalten
Die Videobeobachtungen zeigten, dass der Bodenbelag sehr gut angenommen wird. Die durchschnittlichen Steh- und Liegezeiten auf dem Belag befinden sich mit 14,0 Stunden je Tag im normalen Bereich. Das Liegeverhalten zeigt keine Abweichungen vom normalen Liegeverhalten. Unterbrochene Abliegevorgänge wurden nicht beobachtet.
Die Auswertung der Videoaufnahmen hat ergeben, dass sich die Tiere in 24 Stunden durchschnittlich 15,2 Stunden zum Stehen und Liegen in den Liegeboxen aufgehalten haben. Davon verbrachten die Tiere 14,0 Stunden in den Boxen mit dem Huber Komfortbelag N 20 und nur 1,2 Stunden in den Vergleichsboxen. Auch die durchschnittliche Dauer einer Liegephase war bei dem Huber Komfortbelag N 20 höher als bei dem Vergleichsbelag.
Gelenksbonitierung
In drei Betrieben, die nur den Prüfungsbelag eingebaut hatten, wurden insgesamt 101 Kühe ab dem zweiten Laktationsdrittel auf äußerlich sichtbare Schäden im Gelenksbereich untersucht (Gelenksbonitierung). Die Bonitierung berücksichtigte die linke und rechte Körperhälfte und konzentrierte sich auf die 10 beim Liegen exponierten Stellen (siehe Bild 3). Die Gelenksbonitierung erfolgte am Ende der Winterfütterungsperiode und wurde jeweils von derselben Person durchgeführt.
Die prozentuale Verteilung der festgestellten Befunde bei den 101 untersuchten Tieren ist im folgenden Diagramm (Bild 5) dargestellt. 87,3 % der bonierten Stellen waren ohne Befund. Hochgradige Veränderungen, wie Umfangsvermehrungen im Schleimbeutelbereich (offen) und Lahmheiten wurden nicht festgestellt. Geringgradige Veränderungen, wie haarlose Stellen wurden bei 10,7 % der bonitierten Stellen registriert. Es wurden bei 2,0 % der bonitierten Stellen mittelgradige Veränderungen wie Hautabschürfungen und Umfangsvermehrungen im Schleimbeutelbereich (gedeckt) an den Gelenken festgestellt. Die festgestellten Befunde konzentrierten sich vor allem auf das Sprunggelenk (Tarsus) und das Knie. Befunde an den Fesseln oder am Vorderfußgelenk (Carpus) wurden nur vereinzelt festgestellt.
Rutschfestigkeit
Gleitzugversuche ergaben eine gute Rutschfestigkeit auf trockenem und nassem, nicht eingestreuten Belag. Die gemessenen Reibbeiwerte (µ) liegen über dem Mindestwert von µ = 0,45.
In zwei Einsatzbetrieben wurden je 20 Aufstehvorgänge mittels Direktbeobachtung untersucht. Auch hier konnte eine gute Trittsicherheit der Tiere festgestellt werden. Ein Ausrutschen der Tiere wurde nicht beobachtet.
Verformbarkeit und Elastizität
Bei den Kugeleindruckversuchen mit einer Kalotte (r = 120 mm) betrug die Eindringtiefe im Neuzustand 10,6 mm. Der hieraus errechnete Auflagedruck von 26,2 N/cm², lässt eine relativ geringe Belastung der Carpalgelenke beim Abliegen und Aufstehen erwarten. Die Elastizität wurde nach einer Dauertrittbelastung mit einem Stahlfuß (Aufstandsfläche 75 cm²) mit 100.000 Wechselbelastungen bei 10.000 N gemessen. Die Eindringtiefe der Kalotte erhöhte sich nach dem Dauertest von 10,6 mm auf 10,7 mm. Der Auflagedruck verringerte sich von 26,2 N/cm² auf 26,0 N/cm² (siehe Bild 6). Das bedeutet, dass Verformbarkeit und Elastizität gering zunehmen.
Toxikologische Unbedenklichkeit
Vom Hersteller wurde die toxikologische Unbedenklichkeit des Bodenbelags bescheinigt.
Umfrage
Eine Umfrage in 17 landwirtschaflichen Betrieben, die den Stallbodenbelag bis zu einem Jahr im Einsatz haben, bestätigte die Prüfungsergebnisse. In den Betrieben wurden insgesamt 946 Liegeboxen mit diesem Bodenbelag ausgestattet. Das Verlegen erfolgte bei allen Betrieben in Eigenleistung. Alle Befragten gaben an, dass der Einbau einfach und praktikabel zu realisieren ist. In allen Betrieben wurden die Liegeboxen von den Tieren gut angenommen. Ein gutes bis sehr gutes Gesamturteil wird dem Belag von 100 % der Befragten gegeben und 100 % würden ihn im Bedarfsfall wieder anschaffen.
Fazit
Die vorliegende DLG-Anerkannt Gesamtprüfung bewertet auf Basis von Prüfstandsuntersuchungen Komfort- und Haltbarkeitseigenschaften des Huber Komfortbelags N 20 für den Einsatz im Liegebereich für Hochboxen in Liegeboxenställen. Die DLG-Anerkannt Gesamtprüfung bezieht sich auf den DLG Prüfbericht 5378 (DLG SignumTest vom September 2004) unter Berücksichtigung des aktuellen Prüfrahmens. Nach Angaben des Anmelders wird der Stallbodenbelag unverändert hergestellt. Der geprüfte Huber Komfortbelag N 20 hat die Anforderungen des Prüfrahmens hinsichtlich der untersuchten Kriterien erfüllt.
Hersteller und Anmelder
Huber Technik Vertriebs GmbH
Robert-Bosch-Straße 8
85435 Erding
Kontakt:
Telefon +49 8122 869-122
Telefax +49 8122 869-178
dieter.kappelsberger@huber-technik.de
www.cow-comfort-huber.com
Prüfungsdurchführung
DLG e.V.,
Testzentrum Technik und Betriebsmittel,
Max-Eyth-Weg 1,
64823 Groß-Umstadt
Praktischer Einsatz
Landwirtschaftszentrum
Haus Düsse, 59505 Bad Sassendorf
Landwirt Zatocil,
64739 Höchst
DLG-Prüfrahmen
DLG-Anerkannt Gesamtprüfung „Elastische Stallbodenbeläge“
(Stand 04/2010)
Fachgebiet
Innenwirtschaft
DLG-Prüfungskommission
Dr. agr. Steffen Pache, Köllitsch
Dipl.-Ing. Andreas Pelzer,
Bad Sassendorf
Alfons Baumeister, Bad Sassendorf
Reiner Schmidt, Ronneburg
Dipl.-Ing. agr. Klaus-Werner Wolf, Höchst
Dr. med. vet./Dipl.-Ing. agr. Univ. Wilfried Wolter, Giessen
DLG-Fachausschuss für Tiergerechtheit
Frau Dr. sc. agr. Christiane Müller, Trenthorst
Projektleiterin
Dipl.-Ing. Susanne Gäckler
Prüfingenieur
Dr. Harald Reubold *
* Berichterstatter
Kontakt
DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel • DLG TestService GmbH Standort Groß-Umstadt • Max-Eyth-Weg 1 • 64823 Groß-Umstadt • Tel: +49(0)69/24 788-600 Fax: +49(0)69/24 788-690 • tech@DLG.org