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Fendt 828 Vario S4

DLG-ANERKANNT "GESAMT-PRÜFUNG"

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Ein Prüfzeichen „DLG-ANERKANNT GESAMT-PRÜFUNG“ wird für landtechnische Produkte verliehen, die eine umfassende Gebrauchswertprüfung der DLG nach unabhängigen und anerkannten Bewertungskriterien erfolgreich absolviert haben. In dieser Prüfung werden neutral alle aus Sicht des Praktikers wesentlichen Merkmale eines Produkts bewertet. Die Prüfung umfasst Untersuchungen auf Prüfständen und unter verschiedenen Einsatzbedingungen, zusätzlich muss sich der Prüfgegenstand bei der praktischen Erprobung im Einsatzbetrieb bewähren. Die Prüfbedingungen und -verfahren wie auch die Bewertung der Prüfungsergebnisse werden von einer unabhängigen Prüfungskommission in einem Prüfrahmen festgelegt und laufend den anerkannten Regeln der Technik sowie den wissenschaftlichen und landwirtschaftlichen Erkenntnissen und Erfordernissen angepasst. Die erfolgreiche Prüfung schließt mit der Veröffent­lichung eines Prüfberichtes sowie der Vergabe des Prüfzeichens ab, das fünf Jahre ab dem Vergabedatum gültig ist.

Die DLG-ANERKANNT Gesamtprüfung für Traktoren umfasst in Abhängigkeit verfügbarer Ausstattungsmerkmale die im Prüfrahmen von der DLG-Prüfungskommission festgelegten Prüfmerkmale. Neben Maßen und Gewichten sind dies insbesondere die Kriterien Sicherheit, Leistungs- und Verbrauchswerte nach OECD Tractor Code 2 bzw. im DLG-PowerMix, Komfort und Elektronik sowie eine umfangreiche Befragung von Landwirten nach einem Praxiseinsatz des Traktors. Für die DLG-ANERKANNT Gesamtprüfung einer kompletten Traktorbaureihe werden die Messungen an mindestens zwei Traktoren durchgeführt. Dies sind in der Regel die kleinste und die stärkste Motorisierung der Baureihe.

Beurteilung – kurz gefasst

Der Traktor Fendt 828 Vario S4 konnte in allen Bereichen der im DLG-Prüfrahmen festgesetzten Prüfkriterien überzeugen. Aufgrund der erzielten Ergebnisse wird dem Traktor Fendt 828 Vario S4 das Prüfzeichen „DLG-ANERKANNT GESAMTPRÜFUNG 2017“ verliehen.

In einer über die Messwerte hinausgehenden Bewertung, insbesondere beim umfangreichen Praxiseinsatz bei mehreren Landwirten und Lohnunternehmern, konnten durchgängig gute und sehr gute Bewertungen erreicht werden. Die wichtigsten Prüfkriterien mit Prüfergebnis sind in Tabelle 1 zusammengefasst.

Tabelle 1: Überblick über die Prüfergebnisse

TestkriteriumErgebnis
DLG-PowerMix 
DLG-PowerMix Feldzyklus248 g/kWh Diesel/14 g kWh AdBlue
DLG-PowerMix Transportzyklus 40 km/h486 g/kWh Diesel/19 g kWh AdBlue
DLG-PowerMix Transportzyklus 50 km/h483 g/kWh Diesel/21 g kWh AdBlue
DLG-PowerMix Transportzyklus 60 km/h489 g/kWh Diesel/23 g kWh AdBlue
Leistungsmessungen am Zapfwellenprüfstand 
Nennleistung194 kW bei 2.100 min-1
Maximalleistung195 kW bei 1.800 min-1
Maximales Drehmoment1.190 Nm bei 1.300 min-1
Drehmomentanstieg35 %
Spezifischer Verbrauch bei Nennleistung237 g/kWh Diesel/9 g kWh AdBlue
Spezifischer Verbrauch bei Maximalleistung223 g/kWh Diesel/10 g kWh AdBlue
Leistungsmessungen am Zugleistungsmesswagen 
Maximale Zugleistung bei 2.100 min-1160 kW bei 9 km/h
Maximale Zugleistung bei 1.800 min-1165 kW bei 9 km/h
Spezifischer Verbrauch bei 2.100 min-1 und 9 km/h281 g/kWh Diesel/12 g kWh AdBlue
Spezifischer Verbrauch bei 1.800 min-1 und 9 km/h262 g/kWh Diesel/12 g kWh AdBlue
Ergebnisse Geräuschmessung am Fahrerohr 
Kabine geschlossen77,3 db(A)
Kabine offen86 db(A)
Praxiseinsatz bei Landwirten und Lohnunternehmern 
Benotung der Bedienungselemente1,5
Benotung der Komforteigenschaften1,5
Benotung des Einsatzes von Anhängern und Anbaugeräten1,8
Benotung der Wartung2
Benotung des gesamten Traktors1,6
Gesamtnote1,7
Weitere Prüfkriterien 
ISOBUS-Praxisprüfungbestanden
Lenksystemtestsehr gut bis gut
Praxiseinsatz des LenksystemsGesamtnote 1,7
Maschinenrundgang und Sicherheitsprüfungbestanden

Beschreibung und technische Daten

Motor und Getriebe

  • Wassergekühlter Sechszylinder Deutz TTCD 6.1 L6, EU Abgasstufe IV (US EPA Tier 4 final) mit um­manteltem SCR-Kat und Dieselpartikelfilter, Doppelturbolader, Ladeluftkühlung, Umkehrlüfter (optional)
  • 6.056 cm³ Hubraum
  • Nennleistung 206 kW/280 PS (nach ECE-R 24) bei 2.100 min-1
  • Maximalleistung 206 kW/280 PS (nach ECE-R 24) bei 1.800 min-1
  • Nennleistung 211 kW/287 PS (nach ECE R 120)
  • Maximalleistung 211 kW/287 PS (nach ECE R 120)
  • Maximales Drehmoment 1.226 Nm bei 1.450 min-1
  • 505 l Kraftstoff-/55 l AdBlue-Tank
  • Stufenloses Variogetriebe ML 220 HD mit zwei manuell geschalteten Fahrbereichen für Acker/Straße, lastschaltbare Wendeschaltung, Tempomat, Fahrbereich I 0,02-35 km/h und Fahrbereich II 0,02-60 km/h vorwärts, maximal 33 km/h rückwärts

Bremsen

  • Nasse Scheibenbremsen hinten mit

Allradzuschaltung

  • Handbremse mit Federspeicher
  • Druckluftanlage serienmäßig

Elektronik

  • Batterie 12 V, 180 Ah
  • Lichtmaschine 14 V / 2 x 160 A
  • Anlasser 4,0 kW

Hubwerk

  • Kat. 3, optional Kat. 2 und 4N, optional hydraulisch verriegelnde Unterlenker
  • Doppeltwirkende EHR mit Unterlenkerregelung und lastkompensierendem Senkventil
  • Frontkraftheber Kat. 3N optional mit Lage-Entlastregelung

Hydraulik

  • Axialkolbenpumpe mit 205 l/min (152 l/min Serie), 200 bar, bis zu 8 Steuergeräte (6 hinten/2 vorne) mit Zeit- und Mengensteuerung, optional DUDK-Kupplungen und Zusatzsteuer­ventile mit 170 l/min. Optional werden auch flachdichtende Kupplungen (FFC) angeboten. Ergebnisse siehe Bild 5.
  • 80 l Öl entnehmbar

Achsen und Fahrwerk

  • Planetenachse mit Lamellendifferenzialsperre, wie Frontantrieb elektrohydraulisch geschaltet
  • Testbereifung: Michelin AXIOBIB IF 600/70 R 30 vorne, Michelin AXIOBIB IF 710/70 R 42 hinten
  • Überlagerungslenkung für schnelles Wenden bei langsamer Fahrt am Vorgewende und Reifendruckregelanlage (optional)

Pflege und Wartung

  • Motoröl 16,5 l (Wechsel nach 50 h dann alle 500 h)
  • Öl Getriebe, Hinterachse inkl. Planetengetriebe 123 l (Wechsel alle 2.000 h, Ölfilter alle 1.000 h)
  • Vorderachse 9 l (Wechsel nach 50 h dann alle 1.000 h)
  • Planetengetriebe Vorderachse 1,6 l (Wechsel nach 50 h dann alle 1.000 h)
  • Hydrauliköl 102 l (Wechsel alle 1.000 h)
  • Kühlsystem 29 l, alle 2000 h
  • 17 Schmiernippel

Kabine

  • 300° Scheibenwischer
  • Weitwinkelspiegel

Lenksystem

  • Lenksystem-Typ: VarioGuide RTK NovAtel
  • GNSS Empfänger (inkl. Antenne): NovAtel Smart 6L
  • Unterstützte GNSS-Satellitensysteme:

GPS, GLONASS

  • Korrektursignal: RTK-Netzwerk
  • Korrektursignal-Dienst: AGCO RTK-Netz
  • Signalgenauigkeit: +/- 2,5 cm  (Herstellerangabe für GNSS-System)

optional

  • Verbundsicherheitsglas in der Frontscheibe
  • Super Komfortsitz Evolution aktiv DualMotion mit Lederausstattung
  • Rückfahreinrichtung
  • LED-Fahrscheinwerfer und Arbeitsscheinwerfer

Die Methode

Maße und Gewichte

Maße und Gewichte werden anhand der bekannten Fahrzeugdaten überprüft. Dabei müssen insbesondere die Abmessungen der Kraftheber und Zapfwellen mit den zutreffenden Normen übereinstimmen.

Sicherheitsprüfungen

Die Zugangsvoraussetzung zum Prüfverfahren ist das Vorhandensein einer gültigen Typgenehmigung nach nationalem oder europäischem Recht. Die Teilprüfung „Arbeitssicherheit“ umfasst einen Maschinenrundgang mit besonderem Augenmerk auf ergonomische Aspekte und Praktikabilität der Arbeitssicherheit, z. B. Anordnung der Einstiege, Bedienung der Gelenkwelle und mögliche Fehl­be­dienungen.Die Anwendersicherheit wird durch eine Prüfung der Überrollschutzeinrichtung und der Sitzgurtverankerung nach OECD Tractor Code oder EU-Verordnung 1322/2014 sichergestellt.

Es dürfen keine offensichtlichen Mängel festgestellt werden, und die entsprechenden Typgenehmigungen müssen vorliegen.

Leistungsprüfungen und Effizienz

Die Zugangsvoraussetzung für die Leistungsmessungen ist das Vorliegen der Konformitätserklärung, deren Leistungsmessungen und der Nachweis der beanspruchten Abgasnorm. Die Ergebnisse einer akkreditierten OECD-Prüfstelle werden anerkannt. Die Messungen der Hubkräfte an Front- und Heckkraftheber, Zapfwellen-, Hydraulik- und Zugleistung erfolgt auf DLG-Prüfständen in Anlehnung an OECD Tractor Code 2 „Testing of agricultural and forestry tractor performance“. Für die Betrachtung der Energieeffizienz wird eine vollständige DLG-PowerMix-Messung mit 12 Feld und 2 Transportzyklen durchgeführt (siehe Tabelle 2). Die Zug-, Zapfwellen- und Hydraulikleistung sowie deren Kombinationen im DLG-PowerMix werden während der Feldzyklen über entsprechend der Leistungs­klasse skalierte Belastungen durch den DLG-Zug­leistungsmesswagen oder auf dem DLG-PowerMix-Rollenprüfstand aufgebracht und der für die Verrichtung der entsprechenden Arbeit nötige spezifische Dieselverbrauch in g/kWh bestimmt. Für die Transport­zyklen wird die Zugbelastung durch den DLG-Messanhänger (Belastung mit 700 kg pro 10 kWh Traktorleistung) und Fahrten auf vordefinierten Strecken am Berg und in der Ebene aufgebracht.

Komfortprüfungen

Die Messungen zum Geräusch am Fahrerohr erfolgen in Anlehnung an OECD Tractor Code 5 „Noise measurement at the driver’s position“ und werden nach den dort genannten Anforderungen bewertet. Ergebnisse einer OECD-Prüfstelle werden anerkannt. Die Prüfung der Sitzschwingungen erfolgt durch Messungen auf der genormten ISO-Prüfbahn des DLG-Testzentrums. Die Prüfung der Klimaanlage erfolgt in Anlehnung an SAE J1503. Dabei wird die Temperaturstabilität auf 20 °C Innentemperatur bei 30 °C Außentemperatur gemessen.

Elektronikprüfungen

Da – je nach Leistungsklasse – nicht jeder Traktor mit einem automatischen Lenksystem oder ISOBUS ausgestattet ist, stellen diese Prüfungen einen optionalen Teil der DLG-ANERKANNT Gesamtprüfung für Traktoren dar. Sie richten sich nach den entsprechenden Prüfrahmen des DLG-Testzentrums für Lenksysteme und DLG-ISOBUS-Praxis.

ISOBUS-Praxis-Prüfung

In der ISOBUS-Praxis-Prüfung wird zunächst überprüft, welche im Traktor verbauten Geräte wie Terminal, Jobrechner usw. die Komponenten-Zerti­fizierung „AEF-conform“ des Herstellerverbands AEF (Agricultural Industry Electronics Foundation) besitzen. Diese wurden eingeführt, um den Anwendern mehr Informationen über die Kompatibilität der ISOBUS-Komponenten zu geben. Anschließend werden echte Anbaugeräte mit dem Traktor gekoppelt und die Handhabung bewertet sowie die über den Datenbus fließenden Daten sowie Fehlermeldungen protokolliert und ausgewertet. Um die notwen­dige Reproduzierbarkeit zu gewährleisten, werden alle notwendigen Schnittstellen rund um die Test­teilnehmer durch geeignete Simulatoren ersetzt.
Wichtige Prüfkriterien sind:

  • Übertragung der Bedienoberfläche auf das Terminal
  • Funktionstest der Bedienoberfläche
  • Nutzbarkeit der Maschinendaten

Lenksystemtest

Die Genauigkeit des automatischen Lenksystems wird über Messungen mit einem optischen Referenzsystem bestimmt. Ein Tachymeter folgt dabei automatisch einem am Heckhubwerk befestigten Prisma und zeichnet die Messwerte auf. Alle Einstellungen werden nach Herstellerangaben vorgenommen.
Die folgenden Teilprüfungen werden durchgeführt:

  • A-B-Fahrt auf ebener Strecke mit 8 km/h bzw. 15 km/h
  • A-B-Fahrt auf einer holprigen Strecke mit 5 km/h
  • A-B-Fahrt auf einer Neigungsstrecke
  • A-B-Fahrt unter GNSS-Teilabschattung
  • Konturfahrt mit 5 km/h
  • Verhalten des Systems bei Totalausfall des Korrektursignals
  • Handhabung und Ergonomie
  • Praxiseinsatz bei Landwirten und Lohnunternehmern

Praxiseinsatz des Prüflings auf landwirtschaftlichen Betrieben

Der zu prüfende Traktor wird bei mehreren Land­wirten oder Lohnunternehmern eingesetzt. Auf jedem Betrieb beträgt die Einsatzdauer mindestens 50 Stunden. Nach dem Einsatz werden die Praktiker anhand eines standardisierten Fragebogens befragt. Der Fragebogen umfasst in über 60 Einzelfragen eine Bewertung der Bedienungselemente, der Komforteigenschaften, des Einsatzes verschiedener Anbau- und Anhängegeräte und der Wartung. Am Ende des Fragebogens gibt jeder Praktiker noch ein Gesamturteil ab. Die Praktiker benoten alle Einzelfragen nach dem folgenden fünfstufigen Schema:+

sehr gut (1) / gut (2) / befriedigend (3) / ausreichend (4) / mangelhaft (5)

Tabelle 2: Die 14 Belastungszyklen im DLG-PowerMix

Nr. Belastungstyp Belastung des Traktors entspricht in der Praxis  
1 Zugarbeit bei 9 km/h 100 % schweres Pflügen  
2 Zugarbeit bei 9 km/h 60 % mittelschweres Pflügen (leichte Böden, unterdimensionierter Pflug)  
3 Zugarbeit bei 12 km/h 100 % tiefes Grubbern  
4 Zugarbeit bei 12 km/h 60 % mittelschweres Grubbern (z.B. Stoppelbearbeitung)  
5 Zug- und Zapfwellenarbeit bei 6 km/h 100 % schwere Arbeiten mit der Kreiselegge (z.B. tiefe Bearbeitung)  
6 Zug- und Zapfwellenarbeit bei 6 km/h 70 % mittelschwere Arbeiten mit der Kreiselegge  
7 Zug- und Zapfwellenarbeit bei 6 km/h 40 % leichte Arbeiten m. d. Kreiselegge (z.B. oberflächl. Bearbeitung, leichte Böden)  
8 Zug- und Zapfwellenarbeit bei 16 km/h 100 % schwere Mäharbeiten (z.B. 1. Schnitt oder mit Aufbereiter)  
9 Zug- und Zapfwellenarbeit bei 16 km/h 70 % mittelschwere Zapfwellenarbeit (z.B. 2. Schnitt oder geringerer Ertrag)  
10 Zug- und Zapfwellenarbeit bei 16 km/h 40 % leichte Mäharbeiten (z.B. nur Frontmähwerk)  
11 Zug-, Zapfwellen- und Hydraulikarbeit bei 7 km/h 100 % Miststreuen  
12 Zug-, Zapfwellen- und Hydraulikarbeit bei 10 km/h 60 % Ballenpressen  
13 Transportarbeit bei bauartbedingter Höchstgeschwindigkeit 100 % schwere Transportarbeit (z.B. Bergfahrten)  
14 Transportarbeit bei 40 km/h 25 % leichte Transportfahrten (z.B. in der Ebene)  

Die Testergebnisse im Detail

Maße und Gewichte

Ermittelte Maße und Gewichte des Testschleppers siehe Tabelle 3.

Tabelle 3: Ermittelte Maße und Gewichte des Testschleppers

Maße und Gewichte Messwert
Gesamtlänge (mit/ohne Frontkraftheber) 5.690/5.090 mm
Gesamtbreite (vorn/hinten)* 2.670/2.690 mm
Gesamthöhe* 3.245 mm
Bodenfreiheit (Trittstufe/in Fahrrichtung) 440 mm/520 mm
Radstand 2.950 mm
Spurweite (vorn/hinten) 2.040/2.000 mm
Leergewicht in Testausstattung 9.475 kg (3.770 kg vorn/5.705 kg hinten)
Abstand Mitte horizontale Fanghaken bis zum Zapfwellenstummel vorn 625 mm/hinten 707 mm
Abstand Mitte Hinterachse zu Fanghaken Heckkraftheber 1.293 mm
Abstand Mitte Vorderachse zu Fanghaken Frontkraftheber 1.290 mm

*    bei Bereifung IF 600/70 R 30 vorne, IF 710/70 R 42 hinten

Tabelle 4: Diesel- und AdBlue-Verbrauch im Teillastbereich

Arbeitsbereiche Leistung Drehzahl
[min-1]
Diesel
[g/kWh]

Einspar-
potenzial [%]
AdBlue
[g/kWh]
Hohe Leistung, Motor im Abregelbereich 80 % max. 248   8
Hohe Leistung, Drehzahl reduziert 80 % 90 % 230 -7 9
Geringe Leistung, hohe Drehzahl 40 % 90 % 267   8
Geringe Leistung, Drehzahl reduziert 40 % 60 % 223 -16 13
Drehmoment wie bei Nennleistung, reduzierte Drehzahl 60 % 60 % 210 -11 17

Sicherheitsprüfungen

Der Traktor Fendt 828 Vario S4 wurde durch die Deutsche Prüf- und Zertifizierungsstelle für Land- und Forsttechnik (DPLF) begutachtet. Gegen die Verwendung des Traktors bestehen aus arbeitssicherheitstechnischer Sicht keine Bedenken.

Leistungsprüfungen und Verbrauch

Auf dem Zapfwellen-Leistungsprüfstand wurde eine maxi-
male Leistung von 195 kW bei 1.800 min-1 bzw. 194 kW bei Nenndrehzahl (2.100 min-1) ermittelt. Dies entspricht 95 % bzw. 94 % der Motorleistung nach ECE-R 24. Das maximale Dreh­moment von 1.190 Nm wird bei 1.300 min-1 erreicht.

Der Drehmomentanstieg beträgt 35 %, bei einem gleichzeitigen Drehzahlabfall von 38 %.  Das gemessene Anfahrmoment betrug 124 %. Der spezifische Dieselverbrauch betrug bei maximaler Leistung 223 g/kWh, gleichzeitig verbrauchte der Fendt 828 9 g/kWh AdBlue (3,3 Volumen- % AdBlue). Bei Nenndrehzahl stiegen die spezifischen Verbrauchswerte leicht auf 237 g/kWh Diesel bzw. 10 g/kWh AdBlue an (3,1 Vol.- % AdBlue).

In der Tabelle 4 sind die Einsparpotenziale durch Reduzierung der Drehzahl aufgelistet (Bild 2). Während der Zugleistungsmessung erreichte der Fendt 828 vor dem DLG-Zugleistungs-Mess­wagen maximal 165 kW bei 1.800 min-1 und 9 km/h (Verbrauchswerte: 262 g/kWh Diesel und 12 g/kWh AdBlue) bzw. 160 kW bei Nenndrehzahl und 11 km/h (Verbrauchswerte: 285 g/kWh Diesel und 9 g/kWh AdBlue). 11 km/h bei 1.800 min-1 anstatt bei 2.100 min-1 gefahren ergeben eine maximale Zug­leistung von 164 kW und einen spezifischen Verbrauch von nur 264 g/kWh. Somit lässt sich durch die sinnvolle Einstellung der Motordrehzahl der spezifische Kraftstoffverbrauch um mehr  als 7 % reduzieren ohne Nachteil bei der Flächenleistung (Bild 8).

Hydraulikleistung und Hubkraft

An einem Steuergerät wurde bei einem Betriebsdruck von 40 bar eine maximale Fördermenge von 106 l/min gemessen. Dabei wurde die maximale Leistung von 30 kW bei einer Fördermenge von ebenfalls 106 l/min und einem Förderdruck von 170 bar ermittelt.

An zwei Steuergeräten wurde bei einem Betriebsdruck von 34 bar eine maximale Fördermenge von 207 l/min gemessen. Dabei wurde die maximale Leistung von 58 kW bei einer Fördermenge von 193 l/min und einem Förderdruck von 182 bar er­mittelt (Bild 5).

Der Frontkraftheber erreichte bei 90 % des maxi­malen Öldrucks maximale Hubkräfte von 3.590 daN (unten), 4.412 daN (Mitte) bzw. 5.350 daN (oben). Der Hubweg unter Last betrug dabei 652 mm (234 bis 886 mm über Boden) (Bild 3). Am Heckkraftheber wurden bei ebenfalls 90 % des maximalen Öldrucks Hubkräfte von 8.860 daN (unten), 10.760 daN (Mitte) bzw. 11.210 daN (oben) erreicht. Der Hubweg unter Last betrug am Heck 816 mm (230 bis 1.046 mm über Boden) (Bild 5).

Ergebnisse im DLG-PowerMix

Der Fendt 828 Vario S4 erreichte im Rahmen der standardisierten Feldbedingungen einen mittleren spezifischen Verbrauch von 248 g/kWh Diesel sowie 14 g/kWh AdBlue. Der relative Verbrauch von AdBlue zu Diesel betrug somit 4,3 Volumen- % (siehe auch Bild 6). Im Transporttest während schweren und leichten Transportarbeiten wurden für den Fendt 828 die in Bild 7 dargestellten spezi­fischen Verbräuche ermittelt. In den Bildern 6 und 7 stellt die Säulengruppe ganz links den spezifischen Dieselverbrauch und die zweite Säulengruppe von links den spezifischen AdBlue-Verbrauch dar.

Die im DLG-PowerMix ermittelten Ergebnisse spiegeln die Effizienz der Maschine sowohl im Feldeinsatz als auch während Transportarbeiten wider. Hier erlaubt sich der Fendt 828 Vario S4 keine Schwächen. Weitere Details zum Ergebnis entnehmen Sie bitte dem DLG-PowerMix Datenblatt unter http://www.dlg-test.de/tests/Fendt-828-S4.pdf.

Komfortprüfungen

Bei den Geräuschmessungen am Fahrerohr wurden in Anlehnung an OECD Tractor Code 5 bei geschlossener Kabine 77,3 dB (A), bei offener Kabine 86 dB (A) gemessen. Im Vergleich: Bei ca. 80 km/h Fahrgeschwindigkeit sind je nach Fahrzeugklasse zwischen 68 und 70 dB (A) am Fahrerohr eines PKW-Fahrers üblich – also rund die Hälfte des bei geschlossener Kabine gemessenen Schalldruckpegels.

Die Sitzschwingungsprüfung sowie die Klimaanlagenprüfung entsprachen den geforderten Werten der zugrundeliegenden Prüfvorschriften.

ISOBUS-Praxis-Prüfung

Zur Prüfung der ISOBUS-Funk­tionalitäten wurde der geprüfte Traktor einem ISOBUS-Praxistest mit den angegebenen Anbaugeräten unterzogen (siehe auch Tabelle 5, 6 und 7).

Tabelle 5: An der Testmaschine verfügbare ISOBUS-Steckplätze

Verfügbare ISOBUS-Anschlüsse  
ISOBUS-Heck-Steckdose zum Anschluss eines Anbaugeräts ja
ISOBUS-Front-Steckdose zum Anschluss eines Vorbaugeräts nein
Kabinen-Steckdose z. B. zum Anschluss externer Terminals/Anzahl ja/1

Tabelle 6: Geprüfte Komponenten und Gerätepaarungen

ISOBUS-Funktion AEF-conform getestet Testergebnis DLG Praxistest
Schlepper Fendt 828 Vario S4    
TECU
TC-BAS n.z.
Terminal (Varioterminal 10,4“; im Schlepper integriert)    
UT (Server) n. z.
TC-BAS n. z.
TC-SC n. z.
TC-GEO n. z.
AUX-N n.z.
Anbaugerät (Lemken TurnControl Pro an Lemken Juwel)    
UT (Client) n.z.
TC-BAS
TC-SC
TC-GEO
AUX-N
Anbaugerät (TopCon Positioning System)    
UT (Client)
TC-BAS
TC-SC
TC-GEO
AUX-N

Erläuterungen der Abkürzungen:
TECU = ISOBUS-Steuergerät im Traktor; UT  = ISOBUS-Universalterminal; TC  = Task Controller; AUX = zusätzliche Bedienelemente, z. B. Joystick (Zusatz N = New = neuer Standard); BAS = Basisversion; GEO  = mit Geodatenverknüpfung; SC  = mit Teilbreitenschaltung

– = Funktion laut ISOBUS-Diagnose nicht verfügbar
n.z. = Funktion laut ISOBUS-Diagnose verfügbar, jedoch nicht DLG oder AEF-zertifiziert.

Tabelle 7: Nutzbare ISOBUS-Funktionalität für getestete Gerätepaarung(en)

ISOBUS-Funktion Testergebnis DLG-Praxistest  
  Fella Schwader Drillmaschine Kuhn Venta LC 302
UT
TC-BAS
TC-SC -
TC-GEO -
AUX-N
TECU n.a. n.a.

– = nicht verfügbar;  n. a. = vom Geräte-Partner nicht angeforderte Funktionalität

Das auf dem Fendt 828 verbaute ISOBUS-System ließ sich in der ISOBUS-Praxisprüfung ohne weitere Schwierigkeiten sowohl mit dem Schwader Fella als auch mit der Drillmaschine Kuhn Venta LC 302 mit nachgerüsteter Müller-ISOBUS-Steuerung koppeln.

Wie die Bilder 9, 10 und 11 zeigen, wurde die Bedienoberfläche ohne weitere Anpassungen auf das Traktorterminal übertragen. Auch die Dokumentationsfunktionen waren verfügbar.

Auch wenn mehrere vom Zusatz- bzw. Anbaugerät angeforderte Funktionen der vorliegenden Softwareversion des Traktors nicht AEF-zertifiziert waren, konnten sie dennoch von diesen angefordert und fehlerfrei genutzt werden. Somit stellte sich die Kopplung insgesamt als problemlos dar.

Herstellerunabhängig gilt in der Praxis des einzelnen Betriebes über alle ISOBUS-Funktionali­täten hinweg, dass im Einzelfall weitergehende ISOBUS-Funk­tio­­nalitäten nicht oder nur eingeschränkt verfügbar sind oder mit bestimmten Anbaugeräten Softwareupdates an Traktor und/oder Anbaugerät nötig sind, um eine fehlerfreie ISOBUS-Funktion zu gewährleisten. Diese grundsätzliche Überlegung sollte bedacht und Funktionalitäten beim Händler erfragt bzw. in die Investitionsentscheidung einbezogen werden.

Lenksystemtest

Die Messungen des Lenksystemtests wurden im DLG-Testzentrum durchgeführt. Alle Einstellungen beim Lenksystemtest wurden nach Herstellervorgaben vorgenommen.

Während des Lenksystemtests wird mit einem optischen Referenzsystem die Ist-Position des Traktors bestimmt. Anhand der Ist-Position und der Soll-Position, die dem Traktor durch das verbaute Lenksystem vorgegeben wird, wird die Abweichung bzw. Genauigkeit errechnet.

Bild 12 zeigt die Messergebnisse einer A-B Fahrt. 60 % aller Messpunkte wiesen eine Genauigkeit (zwischen Soll- und Ist-Position) zwischen null und einem Zentimeter auf (siehe höchste Säule). 35 % der Messpunkte wiesen eine Genauigkeit zwischen einem und zwei Zentimetern auf (zweithöchste Säule). Aus diesen beiden genannten Prozentangaben resultiert die Aussage, dass 95 % aller gemessenen Werte bei einer A-B-Fahrt mit 8 km/h in die Genauigkeitsklasse 1-2 cm fallen.

Bild 13 zeigt die Messergebnisse einer A-B Fahrt auf der Balkenstrecke. Aus der Grafik resultiert die Aussage, dass 95 % aller gemessenen Werte bei einer A-B-Fahrt mit 5 km/h auf der Balkenstrecke in die Genauigkeitsklasse 4-5 cm fallen.

Weitere Ergebnisse des Lenksystemtests

Bei 50 %-iger Abschattung des GNSS-Antennensignals war eine durchgehende Aktivierung des Lenksystems möglich (DLG-Bewertung: +).

Nach Ausfall des RTK-Korrektur­signals benötigt das System für die Reaktivierung nach Signal­wiederkehr 20 Sekunden bis es wieder aktiviert werden kann. Nach 60 bis 90 Sekunden wird wieder die hohe Genauigkeit erreicht (DLG-Bewertung: +).

Das System zeigte ein gute Neigungskompensation bei Hangfahrten und eine gute Reaktion bei unebener Fahr­strecke. Das Fahrzeug zeigt bei der Standardeinstellung ein ausgewogenes Einfahrverhalten in eine vorgegebene Fahrspur ohne Überschwingen und eine schnelle Einfahrt in die Soll-Linie.

Alle nach ISO 10975 geforderten Sicherheitsanfor­derungen wurden erfüllt (DLG-Bewertung: ++). Das getestete Lenksystem bietet in Verbindung mit dem AGCO-RTK Netzwerk eine Systemgenauigkeit im Bereich von 2-5 cm. Das System zeigte eine hohe Verfügbarkeit des GNSS-Sig­nals (neben dem GPS-Satelliten werden auch GLONASS-Satelliten genutzt). Die Langzeitgenauigkeit (getesteter Zeitraum: 24 h) des Systems ist bei Einsatz des AGCO-RTK-Netzes sehr gut.

Während des Praxiseinsatzes des Traktors auf sechs landwirtschaftlichen Betrieben wurde auch das Lenk­system von den Praktikern umfangreich getestet. Die Bewertungen, die die Landwirte und Lohnunternehmer nach dem Praxiseinsatz des Lenksystems abgegeben haben, sind in Tabelle 8 wiedergegeben. Neben den Einzelbewertungen sind in der rechten Spalte auch die resultierenden Durchschnittsnoten angeführt. Die Gesamt­note des Lenksystems im Praxiseinsatz liegt bei 1,7.

Beim Praxiseinsatz ist aufgefallen, dass fünf Landwirte sehr zufrieden mit der Signalverfügbarkeit an Waldrändern, Hecken oder in Senken waren. Ein Landwirt bewertete diese Eigenschaft jedoch mit der Note 4. Laut seiner Meinung müsste die Signalverfügbarkeit am Waldrand besser sein.

Bei der automatischen Ausführung von Vorgewendeschritten gingen die Meinungen der Praktiker etwas auseinander: Zwei Praktiker finden diese Funktion sehr intuitiv, selbsterklärend und nützlich. Ein Praktiker hingegen findet, dass der Hersteller die intuitive Bedienbarkeit sowie die reibungslose Ausführung der einzelnen Arbeitsschritte noch verbessern muss.

Sehr positiv wurde beispielsweise der Export und Import von Schlaggrenzen bewertet.

Tabelle 8: Ergebnisse aus dem Praxiseinsatz des Lenksystems bei Landwirten und Lohnunternehmern

Eigenschaft Ein- satz- be- trieb Nr.
1 2 3 4 5 6 ø
Übersichtlichkeit der Menüebenen 2 1 2 2 2 1 1,7
Anlegen einer Spurlinie 2 1 1 2 2 1 1,5
Einhaltung der Spur in der Ebene 2 1 1 1 2 1 1,3
Einhaltung der Spur in hügeligem Gelände - 2 2 1 2 1 1,6
Einfahrverhalten in die angelegte Spur
(z. B. nach dem Wenden) 2 1 2 1 3 2 1,8
Lenkverhalten während der Spurführung 2 1 2 2 1 1 1,5
Visualisierung von Schlag und Spurlinien auf dem Display 2 1 3 1 2 2 2
Dauer bis System nach dem Traktorstart gewünschte
Genauigkeit erreicht hat 2 1 1 2 2 2 1,7
Signalstabilität an Waldrändern, Hecken oder in Senken 1 1 1 2 2 4 1,8
Erhaltung der Arbeitsgenauigkeit bei Signalausfall - - - 2 - 4 3
Anlegen/Einstellmöglichkeiten neuer Anbaugeräte 2 2 2 3 2 1 2
Speichern/Laden von bereits angelegten Geräteparametern 1 1 2 2 1 - 1,4
Automatische Steuerung von Vorgewendeschritten durch
das Spurführungssystem 3 - - - 1 2 2
Gesamtnote 1,9 1,2 1,7 1,8 1,8 1,8 1,7

Tabelle 9: Ergebnisse aus dem Praxiseinsatz des Traktors bei Landwirten und Lohnunternehmern

Eigenschaft Ein- satz- be- trieb Nr.  
Benotung der Bedienelemente
(z. B. Fragen zu: Bildschirmgröße und Ablesbarkeit, Menüführung, Bedienbarkeit von Front-/Heckhubwerk und Zugmaul)
1,4 1,7 1,4 1,3 1,6 1,6 1,5
Benotung der Komforteigenschaften
(z.B. Fragen zu: Einstieg, Kabinenfederung, Geräuschentwicklung am Fahrerohr, Sichtbarkeit der Koppelpunkte, Ausleuchtung des Arbeitsbereichs, Platzangebot für Fahrer und Beifahrer)
1,5 1,5 1,4 1,7 1,6 1,4 1,5
Benotung des Einsatzes von Anhängern und Anbaugeräten
(z. B. Fragen zu: Einbaumöglichkeit für Funkgeräte, An- und Abkoppeln von Geräten aller Art)
1,8 1,5 1,7 2,4 1,6 1,8 1,8
Benotung der Wartung
(z. B. Fragen zu: Zugang zu Ölmessstäben, Batterie, Luftfilter, Werkzeugkasten)
2,3 1,7 1,9 2,1 2,2 1,7 2
Benotung des gesamten Traktors
(z. B. Generelle Fragen zu Motor, Getriebe, Wartung und Geräteanbau)
1,7 1,7 1,3 1,5 1,6 1,6 1,6
Gesamtnote 1,7 1,6 1,5 1,8 1,7 1,6 1,7

Praxisprüfung – Ergebnisse der Umfrage unter Praktikern

Der DLG-Praxiseinsatz des Traktors fand zwischen dem 25. Juli 2016 und dem 10. Oktober 2016 auf sechs landwirtschaftlichen Betrieben in Südhessen statt. Alle Praktiker haben nach einem 50-stündigen Praxiseinsatz einen standardisierten Fragebogen ausgefüllt. Der Fragebogen enthält über 60 Einzelfragen in fünf Kategorien. Aufgrund der Vielzahl an Fragen werden im vorliegenden Bericht nur die durchschnittlichen Noten jeder Kategorie genannt (Tabelle 9). In der rechten Spalte sind die Mittelwerte über alle sechs Praxisbetriebe angeführt.

Beim Praxiseinsatz fiel auf, dass der Fendt eine sehr ausgewogen hohe Bewertung in allen Kriterien erreichen konnte. Dies schlug sich auch im arithmetischen Mittel des Gesamturteils nieder, das mit 1,7 einen Wert nahe bei „sehr gut“ erreichte.

In der Kategorie „Benotung der Bedienelemente“ wurde eine Note von 1,5 erreicht. Den sechs Praktikern fiel besonders positiv die Einstellung der gewünschten Fahrgeschwindigkeit auf (ø 1,0). Die Einstellmöglichkeiten von Lenkrad und auto­matischem Zugmaul hingegen wurden etwas schlechter bewertet (ø jeweils 2,0).

Die Kategorie „Benotung der Komforteigenschaften“ erreichte eine Note von 1,5. Hier bemängelten die Praktiker die Geräuschwahrnehmung in der Kabine und die Einsehbarkeit der Koppelpunkte (ø jeweils 2,7). Besonders positiv wird die Ausleuchtung des Arbeitsbereiches bei Nacht und das Platzangebot für den Fahrer bewertet (ø jeweils 1,0).

In der Kategorie „Einsatz von Anhängern und An­baugeräten“ wird die Note 1,8 erreicht. Hier wird noch Verbesserungspotential bei den Einbaumöglichkeiten für Terminals und Funkgeräte gesehen (ø 2,5). Positiv bewerten die Praktiker die Einsatzmöglich­keiten des Traktors bei Feld- und Transportarbeiten (ø 1,2 und 1,3)

In der Kategorie „Wartung“ wurde eine Note von 2,0 erzielt. Als besonders positiv wird von den sechs Praktikern der Zugang zu Hydraulikanschlüssen, Stromanschluss und zu Druckluftanschlüssen bewertet (ø jeweils 1,5). Die Position des Werkzeugkastens ist gut, die Größe des Werkzeugkastens wird jedoch nur mit 2,8 bewertet.

Fazit

Der Traktor Fendt 828 Vario S4 konnte in allen Prüfbereichen gute und sehr gute Ergebnisse erreichen. Beim Praxiseinsatz des Lenksystems unter sechs Landwirten und Lohnunternehmern wurde eine Gesamtnote von 1,7 erreicht. Beim Praxiseinsatz des gesamten Traktors wurde ebenfalls eine Gesamtnote von 1,7 erzielt.

Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse wird dem Traktor Fendt 828 Vario S4 das Prüfzeichen „DLG-ANERKANNT GESAMTPRÜFUNG 2017“ verliehen.

Anmelder

AGCO GmbH
Johann-Georg-Fendt-Straße 4
87616 Marktoberdorf
Deutschland

Kontakt:
Telefon +49 834277-0
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www.fendt.com

Prüfungsdurchführung

DLG e.V.,
Testzentrum Technik und Betriebsmittel,
Max-Eyth-Weg 1,
64823 Groß-Umstadt

DLG-Prüfrahmen
DLG-Anerkannt „Gesamtprüfung für Traktoren“
(Stand 10/2015)

Fachgebiet
Fahrzeugtechnik

Bereichsleiter
Dipl.-Ing. Andreas Ai

Prüfingenieur(e)
Dipl.-Ing. Jürgen Goldmann
Dipl.-Ing. Hans-Joachim Tauber
Dipl.-Ing. agr. Georg Horst Schuchmann *

Prüfungskommission
Hubertus Paetow **, Landwirt, Finkenthal-Schlutow
Prof. Dr. Hermann Josef Knechtges,  HS Nürtingen-Geislingen
Prof. Dr. Marcus Geimer, TU Dresden
Prof. Dr.-Ing. habil. Thomas Herlitzius, TU Dresden
Dr. Norbert Uppenkamp, Landwirtschaftskammer NRW
Joachim Pfannstiel-Wolf, Landwirt, Grevenbroich

* Berichterstatter
** Berichterstatter

 

Kontakt

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