New Holland FR 650 - Funktionsprüfung in Gras
DLG-ANERKANNT: Funktionsprüfung in Gras
Das Prüfzeichen
Eine Gebrauchswertprüfung „DLG-ANERKANNT in Einzelkriterien“ dient zur Produktdifferenzierung und besonderen Herausstellung von Innovationen bei landtechnischen Maschinen, Anlagen und Produkten. Für das Produkt werden qualitative Einzelkriterien, wie z. B. Dauerfestigkeit, Leistung oder Arbeitsqualität untersucht und durch die DLG anerkannt. Der Testumfang kann Kriterien aus dem DLG-Prüfrahmen für Gesamtprüfungen für technische Produkte oder auch andere, für das Produkt wertbestimmende Merkmale und Eigenschaften enthalten. Die Mindestanforderungen, die genauen Prüfbedingungen und -verfahren sowie die Bewertung der Prüfungsergebnisse werden in Abstimmung mit einer DLG-Expertengruppe festgelegt. Sie entsprechen den anerkannten Regeln der Technik sowie den wissenschaftlichen und landwirtschaftlichen Erkenntnissen und Erfordernissen und erfolgen nach Verfahren, die eine möglichst objektive Beurteilung aufgrund weitestgehend reproduzierbarer Werte gestatten.
Bei zeitnaher Erweiterung des Prüfumfangs ist eine Ausweitung der Prüfung in eine Gesamtprüfung DLG-ANERKANNT möglich. Die erfolgreiche Prüfung schließt mit der Veröffentlichung eines Prüfberichtes sowie der Vergabe des Prüfzeichens ab, das fünf Jahre ab dem Vergabedatum gültig ist.
Die DLG-Teilprüfung „Funktionsprüfung Gras“ wurden mit dem New Holland FR 650 durchgeführt. In der DLG-Funktionsprüfung werden im Feldversuch die Erntemengen sowie der Kraftstoffverbrauch gemessen. Während dem DLG-Test wird vorwiegend die Maschineneffizienz (Kraftstoffverbrauch in l/t) untersucht. Dabei darf jedoch die Häckselqualität nicht außer Acht gelassen werden und der Durchsatz sollte auch auf einem praxisrelevanten hohen Niveau liegen. Ein Vergleich verschiedener Motorgenerationen oder neuen Motormanagementsystemen liegt im Fokus der vorliegenden Prüfung.
Um das Potenzial einer neuen Maschine oder eines neuen Maschinenfeatures herauszustellen, umfasst dieser Test einen Vergleich der Betriebsstrategie „ECO Mode“ mit dem konventionellen System („ECO Mode“ deaktiviert), das unter Praxisbedingungen getestet wird. Im Graseinsatz wird oft nicht die volle Motorleistung des Feldhäckslers benötigt, daher wurden von den Landmaschinenherstellern neue Motormanagementsysteme entwickelt, die speziell auf den Einsatz in verschiedenen Erntebedingungen ausgelegt sind.
Andere Kriterien wurden in der vorgestellten Funktionsprüfung in Gras nicht überprüft.
Beurteilung – kurz gefasst
Die Funktionsprüfung in Gras wurde in 2015 durchgeführt. Die Prüfungen verliefen ohne technische Probleme oder sonstige Auffälligkeiten.
New Holland zeigt mit dem neuen Feldhäcksler FR 650, dass durch die Einführung der neuen „FPT Tier 4 final – Motoren“ und weiteren Details die Gesamtmaschineneffizienz im Vergleich zu den Vorgängermodellen deutlich verbessert werden konnte. Im DLG-Test konnten dafür ausreichend Messdaten gesammelt werden, die die Steigerung von Produktivität und Maschineneffizienz bestätigen.
In der Funktionsprüfung in Gras wurde in der DLG Prüfung 2015 unter den vorgefundenen Erntebedingungen eine theoretische Durchsatzleistung von 191 t/h bei 0,45 l/t Kraftstoffverbrauch und reduzierter Motordrehzahl (1707 U/min) erzielt. Bei dieser Durchsatzleistung betrug die Kraftstoffeinsparung durch den „ECO Mode low“ 22,7 % im Vergleich zum deaktivierten ECO Mode.
Tabelle 1 zeigt eine Zusammenfassung der Versuchsergebnisse aus der Funktionsprüfung in Gras. Die aufgeführten Werte sind jeweils die Mittelwerte aus den verschiedenen Versuchsvarianten.
Tabelle 1: New Holland FR 650 – Übersicht der Ergebnisse im Graseinsatz (Häcksellänge 20 mm)
Frisch- masse |
Trocken- masse |
Flächen- wert | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Erntegut | Variante |
Durch- satz |
Kraft- stoff- verbrauch |
Durch- satz |
Kraft- stoff- verbrauch |
Kraft- stoff- verbrauch | |
[t/h] | [l/t] | [t/h] | [l/t] | [l/ha] | |||
Luzerne |
hoher Durch- satz | ECO Mode off bei 2038 U/min | 191,2 | 0,58 | 56,5 | 1,93 | 34,8 |
ECO Mode low bei 1707 U/min | 0,45 | 1,54 | 27,2 | ||||
mittlerer Durch- satz | ECO Mode off bei 2101 U/min | 128,8 | 0,70 | 41,6 | 2,08 | 44,2 | |
ECO Mode low bei 1714 U/min | 0,50 | 1,60 | 30,5 | ||||
niedriger Durch- satz | ECO Mode off bei 2097 U/min | 106,6 | 0,76 | 34,6 | 2,20 | 41,9 | |
ECO Mode low bei 1730 U/min | 0,56 | 1,85 | 27,9 | ||||
Dauer- grün- land |
mittlerer Durch- satz | ECO Mode off bei 2100 U/min | 118,5 | 0,82 | 48,5 | 2,03 | 31,8 |
ECO Mode high bei 1982 U/min | 0,77 | 1,90 | 29,2 | ||||
ECO Mode low bei 1711 U/min | 0,61 | 1,45 | 25,0 | ||||
niedriger Durch- satz | ECO Mode off bei 2100 U/min | 102,0 | 0,88 | 42,7 | 2,11 | 32,2 | |
ECO Mode high bei 2026 U/min | 0,82 | 2,04 | 29,6 | ||||
ECO Mode low bei 1746 U/min | 0,69 | 1,58 | 22,2 |
Die Methode
In der DLG-Teilprüfung „Funktionsprüfung in Gras“ werden selbstfahrende Feldhäcksler (SFH) im Feldversuch getestet. Hierfür werden auf ausgewählten Grünlandflächen mit praxisüblichen Fahrgeschwindigkeiten und Häcksellängeneinstellungen verschiedene Versuchsvarianten durchgeführt. Zur Dokumentation der Erntebedingungen werden die Futterarten sowie die Geländeeigenschaften und die beim Versuch herrschende Witterung beschrieben.
Die Grundeinstellungen der Feldhäcksler werden in der DLG-Funktionsprüfung an die jeweiligen Erntebedingungen vor Ort angepasst. Auf der Versuchsfläche werden daher vor Beginn der eigentlichen Messfahrten wertungsfreie Messfahrten durchgeführt, um die geeigneten Einstellungen und die technische Häckselgutqualität der Maschinen zu ermitteln.
Ziel des vorliegenden Tests war es, das Einsparpotenzial beim Kraftstoffverbrauch zu zeigen und die verbesserte Maschineneffizienz der neuen Tier 4f Motoren unter Beweis zu stellen. Dabei wurde ein FR 650 Tier 4f im Graseinsatz getestet. Alle Messfahrten wurden nacheinander durchgeführt. Dabei entspricht jede Wagenladung einer Messfahrt. Der Geschwindigkeitsbereich wurde so gewählt, dass der Feldhäcksler im optimalen Arbeitsbereich je nach Erntebedingung und eingestellter Häcksellänge betrieben wurde. Die Häcksellänge wurde auf 20 mm eingestellt.
Um ein möglichst weites Einsatzspektrum abzudecken, wurden die Versuche in zwei verschiedenen Grassorten durchgeführt. In jeder Versuchsvariante wurden mindestens drei Wagenladungen je Einstellvariante geerntet. Stichprobenartig wurde aus den Wagenladungen nach dem Entladen am Silostock über eine ausreichende Anzahl an Probenahmen eine Mischprobe hergestellt. Aus den Mischproben wurden dann jeweils drei repräsentative Teilproben hergestellt und in geeignete Behälter überführt. Die Frischmasseeinwaage wurde direkt beim Befüllen ermittelt und dokumentiert. Die Behälter wurden verschlossen, gekennzeichnet und gekühlt zwischengelagert. Jeweils drei Teilproben aus einer Wagenladung dienen der Ermittlung der Trockenmasse. Im Test wurden unmittelbar vor den Messfahrten die Schwadkennwerte (Schwadbreite, Schwadhöhe und Schwadmasse je laufendem Meter) zur Beschreibung der Feldbedingungen gemessen.
Das Produkt
Beschreibung und technische Daten
m Graseinsatz wurde die neue Gras-Pickup 300 FB eingesetzt.
Das Vorsatzgerät war mit einer Multifinger-Einzugsschnecke ausgestattet, die das Erntegut an die Einzugswalzen übergibt. Für die Arbeit in dichten Beständen oder sehr hohem Gras ist alternativ eine Paddel-Einzugsschnecke erhältlich. Der 3 m-Vorsatz ist für transportintensive Einsatzbereiche geeignet, weil er für den Straßentransport nicht demontiert werden muss. Optional ist auch eine 3,8 m breite Variante erhältlich. Der neue HD-Rollenniederhalter dreht sich ständig, um einen gleichmäßigen Gutfluss zur Einzugsschnecke zu gewährleisten. Der Niederhalter kann zur Anpassung an wechselnde Schwadstärken von der Kabine aus verstellt werden. Darüber hinaus bietet New Holland nun für die Auswurfkrümmer weitere Standard- und Heavy-Duty Ausstattungsvarianten an. Die neue Kabine ist an die Anforderungen der Feldhäcksler angepasst und bietet eine gute Rundumsicht, ausreichendes Platzangebot und ein verbessertes Kabineninnengeräusch. Darüber hinaus zeichnet sich der FR 650 durch eine übersichtliche Bedienung und einen guten Zugang zum Corn-Prozessor aus. Mit dem Variflow-System kann in wenigen Minuten ohne Werkzeug von Gras auf Mais umgestellt werden.
Angetrieben wird der Feldhäcksler durch einen längs eingebauten FTP Cursor 16 Tier 4 final Sechszylindermotor („Forage Cruiser“) mit 16 l Hubraum und einer Leistung von 480 kW (653 PS) nach ECE R 120 bei 1800 U/min. Die Abgasnachbehandlung erfolgt über das bereits etablierte SCR-System (Selected Catalytic Reduction) mit AdBlue, das aber ohne EGR (Exhaust Gas Recirculation) und ohne DPF (Dieselpartikelfilter) auskommt, um die erforderlichen Abgasgrenzwerte zu erreichen. Die neuen Motoren wurden speziell auf die Anforderungen des Häckslereinsatzes optimiert und stellen nun im Drehzahlbereich zwischen 1700 bis 1900 U/min eine konstante, maximale Motorleistung zur Verfügung. Das Motordrehmoment steigt laut Hersteller zwischen 1700 und 1900 U/min deutlich an und damit empfiehlt es sich, den Häcksler im Bereich zwischen 1650 und 1800 U/min zu fahren, um eine maximale Produktivität bei einem niedrigen Kraftstoffverbrauch erzielen zu können.
Tabelle 2: Übersicht der Motorleistung des FR 650
Motor | FTP Cursor 16, Tier 4 final |
Hubraum | 15,9 l |
Zylinder | 6 |
kW/PS (@ 2100 U/min, ECE R120) | 440/598 |
max. kW/PS (@1700–1900 U/min, ECE R120) | 480/653 |
Tabelle 3: Motormanagementvarianten des Motorenmanagementsystems
ECO Mode low – Reduzierter Motordrehzahlbereich (1850 bis 1700 U/min) |
– die maximale Motordrehzahl ist auf 1850 U/min begrenzt |
– bei ungleichmäßigen Erntebedingungen wird die Motordrehzahl automatisch auf einen voreingestellten Wert reduziert |
– dieser Wert kann im Bedienterminal zwischen 1850 und 1700 U/min konfiguriert werden |
– die Motordrehzahl geht nur dann unter 1700 U/min, wenn die Motorlast entsprechend ansteigt |
ECO Mode high – Erhöhter Motordrehzahlbereich (2100 bis 1950 U/min) |
– die maximale Motordrehzahl ist 2100 U/min |
– bei ungleichmäßigem Erntebedingungen wird die Motordrehzahl automatisch auf 1950 U/min reduziert |
– die Motordrehzahl geht nur dann unter 1950 U/min, wenn die Motorlast entsprechend ansteigt |
– dieser Mode wird nur bei bestimmten Erntebedingungen empfohlen* |
ECO Mode off (2100 U/min), ECO Mode ist ausgeschaltet |
– die maximale Motordrehzahl ist 2100 U/min |
– bei ungleichmäßigen Erntebedingungen wird die Motordrehzahl NICHT automatisch auf einen voreingestellten Wert reduziert |
– die Motordrehzahl geht nur dann unter 2100 U/min, wenn die Motorlast entsprechend ansteigt |
– dieser Mode wird nur bei bestimmten Erntebedingungen empfohlen* |
* Erntebedingungen bei denen eine hohe Drehzahl der Häckselaggregate erforderlich ist, z.B. Freischneiden der Erntefläche bei sehr trockenen Bedingungen, im Graseinsatz mit niedrigen Erträgen, oder bei Gras und Heu mit hohem Zuckergehalt (Herstellerangaben)
Im neuen Motorenmanagementsystem werden dem Fahrer drei Motormanagementvarianten zur Verfügung gestellt. Diese können je nach Erntebedingungen ausgewählt werden. In den Varianten ECO Mode high und ECO Mode low kann der Fahrer die gewünschte Motordrehzahl am Monitor einstellen.
In beiden ECO Modes wird die Motordrehzahl bei Vorgewendefahrten automatisch auf 1700 U/min reduziert. Sobald der Häcksler wieder in den Bestand hineinfährt, erhöht sich die Motordrehzahl um Verstopfungen zu vermeiden. Zusätzlich zum bekannten PowerCruise2 sind im neuen FR650 nun beide ECO Mode Varianten verfügbar. Das PowerCruise2 und beide ECO Modes können unabhängig voneinander aktiviert, kombiniert und eingestellt werden. Am großen, übersichtlich gestalteten IntelliView IV-Farbmonitor (26,4 cm) können die neuen Funktionen mit einem Blick eingesehen werden. Die Touchscreenoberfläche des Bedienterminals dient zur Anzeige und Überwachung aller Häckslerfunktionen und -parameter. Hierüber kann beispielsweise eine schlagbezogene Auftragsverwaltung zur Erfassung der Flächenleistung erfolgen. Weiterhin kann der Fahrer zum Beispiel den Kraftstoffverbrauch sowie die Erntemenge (Frischmasse- und Trockenmasseerträge) einsehen.
Der aktuelle Leistungsstatus des Häckslers wird im Terminal angezeigt (siehe linke Seite von Bild 5, Diagramm mit dargestellter Motorenkennlinie). Der blaue Kreis (der so genannte Cursor), bewegt sich in diesem Diagramm je nach Lastzustand des Motors im dargestellten Kennfeldbereich. Dabei hat der Fahrer immer die Maschineneffizienz im Blick, um den Häcksler im optimalen Bereich fahren zu können. Ziel ist es, den Häcksler immer im grünen Bereich zu fahren. Durch Erhöhen oder Reduzieren der Fahrgeschwindigkeit kann der Fahrer den Cursor im grünen Kennfeldbereich um 1700 U/min halten.
Die Testergebnisse im Detail
Versuch
Die Funktionsprüfung in Gras wurde im Mai 2015 auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Hier wurde der neue New Holland FR 650 im Einzeltest in zwei unterschiedlichen Grassorten getestet. Der Fokus lag auf dem neuen Motormanagementsystem, das drei Motormanagementvarianten zur Verfügung stellt. Alle Varianten, ECO Mode low mit reduziertem Motordrehzahlbereich (1850–1700 U/min), ECO Mode high mit erhöhtem Motordrehzahlbereich (2100–1950 U/min) wurden im Vergleich zum Standard Mode (ECO Mode off bei 2100 U/min) getestet. Als Häckseltrommel kam die 2 x 10-Messertrommel zum Einsatz. Die Häcksellänge wurde auf 20 mm eingestellt. Darüber hinaus wurde der AdBlue-Verbrauch mit einer mobilen Messeinrichtung parallel zum Dieselverbrauch gemessen.
Erntebedingungen und Schwadkennwerte
Am Versuchsstandort standen jeweils ausreichend Versuchsflächen zur Verfügung. Zwei unterschiedliche Grassorten konnten bereitgestellt werden (siehe Tabelle 4).
Die Flächen für die Prüfung in Gras wurden am Tag zuvor gemäht und am Versuchstag kurz vor den Messungen geschwadet.
Testergebnisse FR 650 in Gras
Einen Überblick der Versuchsergebnisse zeigt Tabelle 5. Dargestellt sind die Messergebnisse der reinen Prozesszeiten ohne Wendezeiten über den gesamten Testzeitraum. Die in Tabelle 5 genannten prozentualen Einsparpotentiale beziehen sich auf die Rohdaten des Tests, Rundungsdifferenzen sind möglich.
Der FR 650 Tier 4f ist mit einem SCR Abgaskatalysator und AdBlue ausgestattet. Durch eine neue Motorenkonfiguration verfügt der FR 650 Tier 4f über ein höheres Drehmoment und eine konstantere Motorcharakteristik. Aus Tabelle 5 ist ersichtlich, dass unter den genannten Versuchsbedingungen eine Einsparung des Kraftstoffverbrauchs durch das neue Motormanagementsystem in l/t Frischmasse von bis zu 29 % bei 20 mm Häcksellänge und mittlerem Durchsatz in Luzerne möglich ist. Die AdBlue-Verbrauchsmessung ergab, dass das Verhält-nis Dieselverbrauch zu AdBlue-Verbrauch mit ca. 8 % angenommen werden kann und dementsprechend berücksichtig werden sollte. Dennoch zeigt sich im reinen Häckselbetrieb ein deutlich geringerer Kraftstoffverbrauch im Vergleich zum deaktivierten ECO Mode.
Tabelle 4: Überblick der Grassorten und Erntebedingungen
Grassorte | Feuchte | Trocken-masse* |
Schwad- breite |
Schwad- höhe |
Ertrag Frisch- masse |
Ertrag Trocken- masse |
An- merkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|
[%] | [%] | [m] | [m] | [dt FM/ha] | [dt TM/ha] | ||
Luzerne-/ Grasmischung | 69,0 | 31,0 | 1,2–1,4 | 0,25–0,33 | 92,7 | 28,7 | |
Dauergrünland | 56,6 | 43,5 | 1,1–1,5 | 0,21–0,36 | 57,3 | 23,8 | teilweise leichter Bestand |
Tabelle 5: Übersicht der Versuchsergebnisse über den gesamten Testzeitraum
Erntegut |
FR 650 ECO off |
FR 650 ECO high |
FR650 ECO low |
ECO off vs. ECO high |
ECO off vs. ECO low | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Luzerne | hoher Durchsatz (191,2 t/h) |
Kraftstoff- verbrauch Motordrehzahl |
0,58 l/t FM 2038 U/min |
– - |
0,45 l/t FM 1707 U/min |
– - |
22,7% - |
mittlerer Durchsatz (128,8 t/h) |
Kraftstoff- verbrauch Motordrehzahl |
0,70 l/t FM 2101 U/min |
– – |
0,50 l/t FM 1714 U/min |
– – |
29,2 % – | |
niedriger Durchsatz (106,6 t/h) |
Kraftstoff- verbrauch Motordrehzahl |
0,76 l/t FM 2097 |
– – |
0,56 l/t FM 1730 U/min |
– – | 27,1 % | |
Dauer- grünland | mittlerer Durchsatz (118,5 t/h) |
Kraftstoff- verbrauch Motordrehzahl |
0,82 l/t FM 2100 U/min |
0,77 l/t FM 1982 U/min |
0,61 l/t FM 1711 U/min |
6,6 % – |
25,1 % – |
niedriger Durchsatz (102,0 t/h) |
Kraftstoff- verbrauch Motordrehzahl |
0,88 l/t FM 2100 U/min |
0,82 l/t FM 2026 U/min |
0,69 l/t FM 1746 U/min |
7,3 % – |
22,2 % – |
Testergebnisse FR 650 in Luzerne, ECO Mode off vs. ECO Mode low mit reduzierter Motordrehzahl (1850–1700 U/min)
Bild 8 zeigt den Kraftstoffverbrauch in l/t Frischmasse bei unterschiedlichen Durchsatzleistungen, die im Vergleich gefahren wurden. Die eingestellte Häcksellänge des Feldhäckslers betrug 20 mm. Bei hoher Durchsatzleistung konnte eine Einsparung von ca. 23 % gegenüber deaktiviertem ECO Mode erreicht werden. Bei mittlerer und niedriger Durchsatzleistung ist ein Einsparpotential bis zu 29 % möglich. Der neue FR 650 mit aktiviertem Motormanagementsystem zeigte über alle im Test ermittelten Durchsatzleistungen eine praxisrelevante Kraftstoffeinsparung. Bei leichtem Bestand und niedrigen Durchsatzleistungen wurde das größte Einsparpotential erreicht.

Testergebnisse FR 650 in Dauergrünland, ECO Mode off (2100 U/min) vs. ECO Mode high (2100–1950 U/min) vs. ECO Mode low (1850–1700 U/min)
Die Testergebnisse in Dauergrünland (Bild 9) bestätigen die Ergebnisse aus dem Versuch in Luzerne. Hier konnte eine Einsparung von bis zu 25 % gegenüber deaktiviertem ECO Mode erreicht werden. Im ECO Mode high mit erhöhtem Motordrehzahlbereich (2100–1950 U/min) konnte eine Einsparung von bis zu 7 % erreicht werden. Der deutliche Unterschied zwischen ECO Mode off und ECO Mode low mit reduzierter Motordrehzahl resultiert vor allem durch eine neue Motorcharakteristik und Gesamtmaschineneffizienz. Diese Vorteile stellen sich auch am Vorgewende heraus, hier konnte mit der ECO Mode Einstellung eine Einsparung in l/h bei 10 km/h Vorgewendefahrt von ca. 24 % gegenüber ausgeschaltetem ECO Mode ermittelt werden (Bild 10). Ein praxisrelevanter Durchsatz des FR 650 bei 20 mm Häcksellänge und eine Erntemenge von über 250 t über alle Messfahrten verdeutlichen eine repräsentative Messung und begründen somit die Absicherung der Ergebnisse.
Fazit
Durch das neue Motormanagementsystem erreicht der FR 650 Tier 4 final laut den Messungen des DLG-Testzentrums eine Kraftstoffeinsparung in l/t Frischmasse beim ECO Mode low von 22 % bis zu 29 % bei einer Motordrehzahl um 1700 U/min und 20 mm Häcksellänge im Vergleich zum deaktivierten ECO Mode. Im ECO Mode high wurde eine Kraftstoffeinsparung zwischen 6 % und 7 % im Motordrehzahlbereich zwischen 1950 U/min und 2100 U/min gemessen. Weitere Vorteile bringt die ECO Mode Einstellung bei Vorgewendefahrten, hier konnte eine Einsparung in l/h von 24 % erreicht werden.
Der AdBlue-Verbrauch kann mit ca. 8 % des Dieselverbrauchs eingestuft werden. Im Maschinengesamtkonzept zeigt der neue FR 650 eine verbesserte Maschineneffizienz mit neuem Motormanagementsystem und einer neuen Kabine. Der Fahreindruck bestätigt die bessere Motorcharakteristik, die der FR 650 Tier 4f mit einer konstanten Motorleistung im entsprechenden Motordrehzahlbereich bereitstellt.
Anmelder
Hersteller: CNH Industrial Belgium N.V.
Produkt: Feldhäcksler New Holland FR 650
Anmelder: CNH Industrial Belgium N.V.,
Leon Claeysstraat 3a
8210 Zedelgem
Belgien
Kontakt: http://agriculture1.newholland.com/eu/de-de
Prüfungsdurchführung
DLG e.V., Testzentrum Technik und Betriebsmittel,
Max-Eyth-Weg 1, 64823 Groß-Umstadt
DLG-Prüfrahmen
DLG-Anerkannt
Teilprüfung „Funktionsprüfung in Mais und Gras“
Fachgebiet Außenwirtschaft
Projektleiter: Dr. Ulrich Rubenschuh
Prüfingenieur(e): Dipl. Ing. (FH) Johannes Speer*
* Testdurchführung, Auswertung der Ergebnisse und Berichterstatter
Kontakt
DLG Testzentrum Technik und Betriebsmittel • DLG TestService GmbH Standort Groß-Umstadt • Max-Eyth-Weg 1 • 64823 Groß-Umstadt • Tel: +49(0)69/24 788-600 Fax: +49(0)69/24 788-690 • tech@DLG.org